Fussball: Blatters Empörung über französisches Gerichtsurteil

publiziert: Montag, 20. Jan 2003 / 16:32 Uhr

(Si/sid) FIFA-Präsident Joseph Blatter sieht auf den Fussball eine neue Bedrohung zukommen: In einem Interview mit der französischen Abendzeitung Le Monde äusserte der Walliser die Befürchtung, dass "das Urteil Malaja, verbunden mit der Osterweiterung der EU, die zehnfache Sprengkraft des Bosman-Urteils von vor acht Jahren hat".

Hintergrund: Der französische Basketball-Verband hatte der Polin Lilia Malaja die Spielberechtigung für den Klub Racing Strassburg mit der Begründung verweigert, dieser habe bereits zwei Nicht-EU-Ausländer unter Vertrag. Die Spielerin klagte auf "Diskriminierung" und berief sich auf ein EU-Abkommen mit Polen und 23 anderen europäischen Ländern von 1991, wonach "Diskriminierung" verboten sei. Im Dezember 2002 hatte die Polin in letzter Instanz in dem vier Jahre andauernden Verfahren vor einem französischen Gericht Recht bekommen.

Blatter: "Diese Rechtslage hat die EU in der Vereinbarung von Cotonu auch mit 77 Ländern aus Afrika, der Karibik und dem pazifischen Raum geschaffen. Mit dieser Entscheidung wird das Bosman-Urteil nicht auf 15 vergleichbare Länder angewandt, sondern auf über 100 ausgedehnt. Diese wilde Form der Freizügigkeit führt zu einem Sozial-Dumping im Fussball. Es ist der Sieg von kurzfristigen Individual-Interessen und denen von Spielervermittlern, die sich am Fussball bedienen statt ihm zu dienen."

Der FIFA-Präsident weist darauf hin, dass in der EU sechs bis sieben Prozent der Bevölkerung eine andere Nationalität haben als das Land, in dem sie wohnen, dass der Anteil an EU-"Gastarbeitern" in den fünf wichtigsten Profiligen aber bei 25 - 35 Prozent liegt. Blatter fährt fort: "Der Fussball symbolisiert Werte, die Grenzen, ethnische Ursprünge, Religionen und soziale Klassen aufheben. Aber man soll aufhören, nur am Fussball die Freizügigkeit statuieren zu wollen, ohne die Konsequenzen zu bedenken."

Energisch wendet sich Blatter gegen die "Babelisierung" des Fussballs, indem er fordert, dass auch die Politik einer Regelung zustimmen müsse, derzufolge sechs Spieler auf dem Feld für jene Nationalmannschaft spielberechtigt sein müssen, in der der Klub territorial angesiedelt ist. Der Turmbau zu Babel scheiterte laut historischer Überlieferung daran, dass zu viele Sklaven aus zu vielen Ländern zum Bau rekrutiert wurden und sich am Ende untereinander nicht mehr verstanden.

(fest/sda)

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