Fussball: Der FC Wil und seine sportlichen Probleme

"Wir haben St. Gallen 70 Minuten dominiert, aber sie haben die Tore geschossen. Es ist immer das gleiche Muster. Wir spielen gut, aber das Resultat stimmt nicht."

Auffällig war wieder einmal, dass euer Spiel bis zum gegnerischen Strafraum geklappt hat, aber gemessen am Aufwand habt ihr euch wenig Chanchen erarbeitet. Woran liegt das?

"Es hat die letzte Konsequenz gefehlt. Vielleicht liegt es auch daran, dass der Glaube fehlt, ein enges Spiel könnte zu unseren Gunsten kippen."

Das Problem liegt also im mentalen Bereich?

"Ja sicher und das hängt auch mit dem ganzen Drumherum um den Verein zusammen. Natürlich versucht man trotzdem Profi zu sein und die Probleme vom Platz fernzuhalten. Mir ist das gegen St. Gallen während 90 Minuten gelungen, anderen vielleicht weniger."

Der FC Wil hat diese Saison gegen Ende der Partie immer wieder unnötige Tore kassiert und einen Vorsprung verspielt. Habt ihr nicht auch ein körperliches Defizit?

"Nein, warum haben wir sonst in den letzten 20 Minuten immer wieder zulegen können? Das Problem liegt im mentalen Bereich."

Das 1:0 für St. Gallen fiel auf einen Freistoss, nach einem Foul von Ihnen an Naldo. War es wirklich ein Foul?

"Eigentlich nicht, umso mehr ist es schade das aus dieser Situation der St. Galler Führungstreffer resultiert hat. Aber das Schlimme war, dass die Zuteilung in der Verteidigung wieder nicht gestimmt hat und das kann ich mir nicht erklären."

Der FC Wil steckt in einer tiefen Krise. Wie kommt die Mannschaft aus diesem sportlichen Tief wieder hoch?

"Jetzt muss jeder seine persönlichen Ansprüche zurückstellen und einhundert Prozent für das Team da sein. Jetzt geht es um uns als Mannschaft, nicht um den Trainer, den Verein oder die Investoren. Das habe ich dem Team vor dem Spiel auch gesagt. In dieser Situation sind die Routiniers in der Mannschaft besonders gefordert."

(tr/fussball.ch)