Fussball: Europäische Presse zur EM-Vergabe

publiziert: Freitag, 13. Dez 2002 / 14:06 Uhr / aktualisiert: Freitag, 13. Dez 2002 / 14:52 Uhr

Für die türkische Presse fiel die Wahl der EM-Vergabe auf Druck der FIFA auf Österreich/Schweiz, sie wird als politischer Entscheid gewertet. Die Süddeutsche Zeitung stellt sich die Frage, ob sich Österreicher und Schweizer so gut mögen, eine solches Ereignis gemeinsam zu tragen.

Türkei:

"Sabah": "Der Traum ist ausgeträumt. Die türkisch-griechische Partnerschaft hat sehr gut gearbeitet. Sie hat das Finale erreicht, aber unter dem Druck der FIFA unterlag sie der Schweiz und Österreich."

"Milliyet": "Euro-Fiasko: Die Türkei und Griechenland sind bei ihrer Bewerbung um die Fussball-EM im Abstimmungs-Finale besiegt worden - die Politik hat wieder einmal gewonnen. Unser Lager ist schwer enttäuscht."

"Aksam": "Wir kehren mit leeren Händen heim. Der türkisch-griechische Traum währte nur kurz." "Hürriyet": "Wir sind vor der Tür abgewiesen worden. Unsere Bewerbung um die Europameisterschaft 2008 zusammen mit Griechenland unterlag im Finale."

Spanien:

"El Mundo": "Die Schlüssel zum Erfolg: Verkehrsgünstige Lage und Sicherheit. Die UEFA hat der Vertrauenswürdigkeit zweier wirtschaftlich starker Länder den Vorzug gegeben, die zudem einen hohen Grad an Sicherheit und eine ideale Lage im "Herzen" des Kontinents anzubieten haben. Der volle Rückhalt der Regierungen beider Länder, der massive Enthusiasmus und die Tatsache, dass sie mit Ausnahme der WM 1954 vor fast einem halben Jahrhundert keine Fussball-Grossveranstaltungen organisiert haben, waren weitere Grundlagen dafür, dass die Option Österreich-Schweiz zum Zug kam. Schon das Motto ("footballs´s best, close to you") illustriert die günstige Lage beider Länder und die guten Verkehrsbedingungen, sowohl auf der Strasse als auch mit dem Flugzeug oder der Bahn."

"Don Balon": "Die UEFA setzte auf die mitteleuropäische Karte. So konnten sich die Favoriten durchsetzen."

Ungarn:

"Nemzeti Sport": "Wir haben verloren. Es ist keine grosse Erschütterung, denn nicht wir waren die Favoriten, aber dieser zweite Platz bedeutet doch eine tiefe Enttäuschung. Und das Problem ist, dass wir mehr verloren haben, als die Veranstaltung einer EM. Einen Traum, eine Möglichkeit und eine ganz grosse Chance, um uns hervorzutun. (...) Ein Faktum ist unerbittlich: im Jahr 2008 werden Österreich und die Schweiz die EM organisieren, und wir werden höchstens zu diesem oder jenem Match zu den ´Schwagern´ (den Österreichern, Anm.) hinüberfahren können. (...) Wir konnten zwar auch nur versprechen (wie die Portugiesen für die EM 2004, Anm.), die Entscheidungsträger wollten aber auf der sicheren Seite bleiben."

"Magyar Hirlap" widmet der Entscheidung eine Extra-Seite unter dem Titel "Österreichisch-schweizerische ´Fussballmonarchie´": "Die glücklichen Ehen sind alle gleich..." Leo Tolstoi hatte das bereits vor 126 Jahren gewusst. Solche Fussball-Ehen waren schon früher die belgisch-holländische und die japanisch-koreanische gewesen. Und Österreich hat dazugelernt: Das zweite Mal (nach einem ersten Versuch zusammen mit Ungarn für die EM 2004, Anm.) hat es sich glücklich verheiratet. So ist die Überraschung ausgeblieben, und erwartungsgemäss hat die österreichisch-schweizerische Bewerbung das Veranstaltungsrecht für die Fussball-EM 2008 errungen. Die ungarische Bewerbung hat nicht schlecht abgeschnitten, sie ist zweite geworden -- es ist natürlich eine andere Frage, dass diese ´Silbermedaille´ gar keinen Wert hat. (...) Die Frage ist, ob wir auf das richtige Pferd gesetzt haben, als wir eine Solo-Bewerbung einreichten. Bei der letzten Bewerbung hatten die ungarischen Fussballfunktionäre gesagt: wir haben mehr Chancen, wenn wir uns mit den Österreichern zusammen bewerben, und jetzt, dass es nur alleine wirklich geht."

Schweden:

"Dagens Nyheter": "Man muss sich eben den geeigneten Partner von vornherein auswählen. Als Portugal 2004 Veranstalter der Fussball-Europameisterschaft wurde, war Österreich mit Ungarn verbündet. Das ist missglückt, aber zusammen mit der Schweiz schafften sie den Durchbruch. Die Struktur der Österreich-Schweiz-Veranstaltung ist hervorragend: kurze Reisen, gute Hotels und Verkehrsverbindungen. Dass die Europäische Fussball-Union (UEFA) sein Hauptquartier in der Schweiz hat, macht die Entscheidung auch nicht schwieriger. Das Kollektiv "Schottland/Irland" war der grösste Herausforderer, aber vermutlich hätte Schottland ohne Irland eine grössere Chance gehabt."

"Svenska Dagbladet": Sune Hellströmer, der Generalsekretär des schwedischen Fussballverbundes zeigte sich enttäuscht darüber, dass es Schweden nicht gemeinsam mit Dänemark, Finnland und Norwegen schaffte, den Zuschlag für die Fussball-EM 2008 zu erhalten. "Aber wir haben gegen ein ausserordentliches Angebot von Österreich und der Schweiz verloren. Wahrscheinlich war die Satzung auf den Ausbau der Arenen ausschlaggebend."

"Expressen" spekuliert in der Frage, inwieweit die skandinavischen Länder eine Stimme bei der Abstimmung zur Fussball-EM verschenkt hätten: "Island und die Färöer-Inseln unterstützten offen die nordische Bewerbung, was zur Folge hatte, dass der Isländer Eggert Magnusson, eines der 14 Mitglieder des UEFA-Exekutivkomitees, bei der Abstimmung nicht teilnehmen durfte. Österreich und Schweiz sind keine grossen Fussballnationen, liegen aber zugänglich mitten in Europa und sind geborgene Länder mit Ordnung und Disziplin."

Norwegen:

"VG": "Unsere Enttäuschung hält sich in Grenzen. Am Ende war es eine Frage des Geldes, dass Österreich und die Schweiz den Zuschlag erhielten. Das ´Bündnis Nordic´ wird für 2012 sicher einen neuen Anlauf unternehmen."

Finnland:

"Helsingen Sanomat": "Es war schön, dass wir uns gemeinsam mit Norwegen, Schweden und Dänemark beworben haben. Allerdings waren die Chancen von vornherein sehr gering. Schweden hatte schon einmal eine WM und eine EM ausgetragen. Natürlich will man immer gewinnen, wenn man sich um ein solches Ereignis bewirbt. Nun wollen wir gute Verlierer sein."

Italien:

"Gazzetta dello Sport": "Die beste Organisation und schon fast fertige Stadien haben gewonnen. Die Schweiz und Österreich besiegten Ungarn und das Duo Griechenland/Türkei. Keine politische Falle war erfolgreich, um an der Reihenfolge der Favoriten etwas ändern können."

"Corriere dello Sport": "Die Schweiz und Österreich siegten nach Prognose. Es war eine Entscheidung im Namen der Stabilität des Fussballs. Eine gute Wahl."

"Corriere della Sera": "Die UEFA hat die beste Lösung gefunden. Österreich und die Schweiz haben verdientermassen gewonnen."

"Tutto Sport": "Österreich und die Schweiz haben keine grosse fussballerische Tradition, aber die Organisation des EM-Turniers könnte die Bedeutung des Fussballs neu lancieren."

Deutschland:

Die "Süddeutsche Zeitung" fragt sich, ob es klug war, die EM nach den nicht optimalen Doppelveranstaltungen in Belgien/Holland und Südkorea/Japan (WM) nochmals zwei Ländern gemeinsam anzuvertrauen. Sie kommt jedoch zum Schluss: Es ist vernünftig, es nochmals zu versuchen, diesmal mit Österreich und der Schweiz. Ausserdem: Die mögen sich doch - oder?

"Bild": "Unsere Nachbarn total narrisch. Jubel auch in Deutschland. Denn eine EM in Österreich und der Schweiz freut vor allem die Fussballfans im Süden. Die EM-Stadien in Bern, Basel, Zürich sowie in Salzburg, Innsbruck und Gra liegen direkt um die Ecke."

"Frankfurter Rundschau": "Fetter Lohn für die Leisetreterei. Vom Lob für die Bewerbung mit der Schweiz liessen sich Österreichs Fussballbosse nicht zur voreiligen Siegerpose verführen. Ein Lohn der Bescheidenheit ist, dass das österreichische Nationalteam für das Turnier in fünfeinhalb Jahren ebenso wie jenes der Eidgenossen gesetzt ist. Ausgerechnet DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder aus dem "verfreundeten" Deutschland hatte zu den eifrigsten Befürwortern der Alpen-EM gehört."

"Die Welt": "Die Alpenländer sehen mit dem UEFA-Votum nicht nur ihre werblichen Bemühungen belohnt. Nebenbei setzte sich das Ausrichter-Duo, was in der internationalen Sportpolitik nicht gängig ist, mit den objektiv besten Argumenten durch."

Kroatien:

"Jutarnij List": "Wenn wir die EM bekommen hätten, dann hätten wir 85 Millionen Euro investiert. Das wird jetzt leider nicht der Fall sein."

(bert/sda)

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