Fussball: Fehers Tod gibt Rätsel auf

Wie schon im Fall von Kameruns Nationalspieler Marc-Vivien Foé, der im letzten Sommer in Lyon während eines Spiels gestorben war, stellt sich die Frage, wie es passieren kann, dass ein austrainierter junger Sportler plötzlich tot umfällt.

Der 18-fache Nationalspieler Feher war in der Partie Vitória Guimaraes - Benfica (0:1) kurz vor dem Abpfiff in die Hocke gegangen, auf den Rücken gefallen und leblos liegen geblieben. Zuvor hatte "Miki" den Schiedsrichter noch mit einem ironischen Lächeln bedacht, weil dieser ihm die Gelbe Karte gezeigt hatte.

Noch im Stadion verstorben

Nach Angaben eines Notarztes starb Feher noch im Stadion, einem der Schauplätze der EM in diesem Sommer. Der Tod wurde im Spital offiziell bestätigt. Anfängliche Vermutungen, die Arena in Guimaraes habe nicht über moderne Erste-Hilfe-Einrichtungen verfügt, erwiesen sich als haltlos.

Es war sogar ein Defibrillator vorhanden, der Patienten mit Herzstillstand Stromstösse versetzen kann, wegen des heftigen Regens jedoch aus Sicherheitsgründen nicht eingesetzt wurde. "Das Gerät hätte bei der Nässe gewirkt wie ein Fön, der in die Badewanne gehalten wird", erklärte ein Arzt.

Die Ärzte gehen im Moment von der Annahme aus, dass Feher möglicherweise ein Herzleiden hatte. So war es auch im Fall von Foé gewesen, bei dem eine Herzvergrösserung als Todesursache festgestellt wurde. Ein Gerichtsmediziner wundert sich allerdings: "Wenn Feher ein Herzleiden hatte, hätte man dies bei der Obduktion mit blossem Auge sehen müssen."

Feher wird diese Woche beigesetzt

Feher, ein Hoffnungsträger des ungarischen Fussballs und Schützling von Nationalcoach Lothar Matthäus, soll noch in dieser Woche in seiner Heimat beigesetzt werden.

Die gesamte Benfica-Mannschaft wird nach Ungarn fliegen, um vom Teamkameraden Abschied zu nehmen. Benfica entschied, Fehers Rückennummer 29 nie mehr an einen anderen Spieler zu vergeben. Am Wochenende werden bei allen Spielen in Portugal Gedenkminuten eingelegt.

(rp/Si)