Fussball: Glückstreffer brachte Frankreich den Sieg

Den dritten Platz holt sich sich wie schon im Vorjahr an der WM in Asien die Türkei dank eines 2:1-Erfolges gegen Kolumbien. Das siegbringende Tor gelang Okan Ylmaz vier Minuten vor Ende der Partie. Zuvor hatten Tuncay und Giovanni Hernandez getroffen.

Rund um das Finalspiel im noblen Stade de France war vor allem der am Donnerstag verstorbene Marc-Vivien Foé Thema. Die 22 Spieler der beiden Finalequipen schlossen sich vor dem Spiel in der Mitte zu einem Kreis, um dem Kameruner mit einer Schweigeminute zu gedenken. Selbst Winnie Schäfer, Coach der "unzähmbaren Löwen", tauschte Hemd und Krawatte gegen das grüne Jersey mit der Nummer 17 und dem Namen Foé.

Während die knapp 52 000 Zuschauer in Saint-Denis feierten, wirkten die Professionels auf dem Platz sichtlich gehemmt. Die feldüberlegenen Franzosen agierten in der regulären Spielzeit kaum einmal zwingend. Die beste Chance vergab Thierry Henry in der 56. Minute, als der Arsenal-Stürmer den Ball aus fünf Metern um Haaresbreite am leeren Tor vorbeischob. Nach sechseinhalb Minuten der Verlängerung war Henry gleichwohl für die erfolgreiche Titelverteidigung besorgt. Abwehrchef Rigobert Song hatte die Flugbahn des Balls falsch eingeschätzt, und Henry lenkte den Ball mit dem Oberschenkel ins Tor ab. Es war der vierte Turniertreffer des Starstürmers, der damit bester Goalschütze war.

Der Sieg der Franzosen war wohl verdient, auch wenn die Kameruner vor allem nach dem Seitenwechsel besser ins Spiel gefunden hatten. Wirkungsvoll wurde Offensive der Kameruner erst nach der Einwechslung von Samuel Eto´o (67.). Der 22-Jährige hatte genau 24 Stunden zuvor mit zwei Treffern massgeblich zum ersten spanischen Cupsiegs von Mallorca beigetragen und war noch in der Nacht nach Paris gereist, um sein Team zu unterstützen.

Die grösste Chance zum Führungstreffer hatte der Afrikameister nach 70 Minuten. Atouba umdribbelte auf der linken Seite Ludovic Giuly, doch traf Eto´o am entfernten Pfosten den Ball nach der Flanke des Basel-Verteidigers nicht richtig. Mit seinen Vorstössen auf der linken Seite sorgte Atouba vor allem in der zweiten Halbzeit immer wieder für Gefahr vor dem Tor von Barthez.

Entegegen ersten Ankündigungen wird der Konföderationen-Cup nicht nach Foé benannt. "Es wird sicher etwas Spezielles bei der nächsten Austragung geben, aber seitens der FIFA haben wir bereits seit längerem entschieden, dass kein offizieller Wettbewerb nach einem Spieler benannt wird", erklärte Blatter.

Kamerun - Frankreich 0:1 (0:0, 0:0) n.V.

Stade de France, Saint-Denis. -- 51 985 Zuschauer. -- SR Iwanow (Russ). -- Tor: 97. Henry 0:1.

Kamerun: Kameni; Perrier-Doumbé, Song, Mettomo, Atouba; Geremi, Djemba-Djemba, Mbami, Mezague (91. Emana), Idrissou; Ndiefi (67. Eto´o).

Frankreich: Barthez; Sagnol (76. Thuram), Gallas, Desailly, Lizarazu; Giuly, Dacourt (90. Kapo), Pedretti, Wiltord (65. Pires); Cissé, Henry.

Bemerkungen: Kamerun ohne Tchato (gesperrt), Frankreich ohne Rothen (abwesend). Verwarnungen: 44. Dacourt, 89. Mbami (beide Foul).

(rr/Si)