Die Situation war entstanden, weil das Schiedsgericht des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV) Anfang Oktober das Urteil der Rekursinstanz für Lizenzen aufhob, nachdem der FC Sion die für die Spielberechtigung erforderlichen Sicherheiten geleistet hatte.

Die Rekursinstanz hatte im Juli den Wallisern die Lizenz verweigert; der Schiedsspruch ist noch ausstehend.

Das Kantonsgericht erwachtete es zudem als zulässig, dass der FC Sion sich auf das Kartellgesetz berufen kann, und dass das passive und hinhaltende Verhalten der Swiss Football League (SFL) einen durch dieses Gesetz verbotenen Missbrauch darstellt.

Das Gericht sprach von einer vorsorglichen Massnahme zugunsten des FC Sion. Es sei davon auszugehen, dass der Verein von Christian Constantin ohne diesen Entscheid riskieren würde, zu Unrecht von der Meisterschaft 2003/04 ausgeschlossen zu werden -- selbst wenn ihm die Lizenz in den nächsten Wochen erteilt werden sollte.

Sollte das Begehren der Walliser von der Rekursinstanz erneut abgelehnt werden, wird Sion diese Saison keine Spiele bestreiten dürfen und müsste nächstes Jahr wie die AC Lugano und der FC Lausanne in die 2. Liga interregional zwangsversetzt werden.

SFL-Direktor Edmond Isoz mochte über den neusten gerichtlichen Teilerfolg des FC Sion noch nicht allzu viele Worte verlieren: "Wir werden bis Mittwoch mit unseren Anwälten das weitere Vorgehen besprechen."

Für Donnerstagnachmittag wurden alle Präsidenten der Challenge-League-Vereine zu einer Sitzung ins "Haus des Fussballs" in Muri bein Bern eingeladen, in der mögliche Entwicklungen diskutiert werden. Die Öffentlichkeit wird im Anschluss an diese Sitzung informiert.

(bsk/Si)