Fussball: Juve ist Meister

In den vergangenen vier Jahren fiel die Entscheidung um den Scudetto, dem Meisterschaftsabzeichen, jeweils erst in der letzten Runde und sorgte auf dem Stiefel bisweilen für dramatische und emotionale letzte Minuten der Saison. Diesmal war es anders. Vorzeitig enteilte die Juve ihrer Konkurrenz in der Rückrunde, in der sie in 15 Partien nur einmal verlor und 34 Punkte gewann. Milan beispielsweise, im Januar noch souveräner "Wintermeister", holte in den letzten dreieinhalb Monaten 15 Zähler weniger als die "Bianconeri".

Letzter Schritt ohne Stars

Gegen Perugia lief die "Vecchia Signora" allerdings nicht zur Meistergala auf. Trainer Marcello Lippi liess -- im Hinblick auf das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Real Madrid -- Starstürmer Alessandro Del Piero pausieren und setzte den Tschechen Pavel Nedved sowie den Uruguayer Paolo Montero erst in der Schlussphase ein. Der Internationale Gianluca Zambrotta und der Franzose Liliam Thuram schauten ebenfalls nur zu.

Gleichwohl war die Entscheidung im Campionato kaum in Gefahr, denn David Trezeguet mittels Foulpenalty (25.) und Marco Di Vaio (46.) brachten Juventus zweimal in Führung. Um die vorzeitige Titelverteidigung zitterten Spieler und Tifosi erst nach dem Schlusspfiff im Delle Alpi: Die Partie Inter Mailand - Parma lief im San Siro noch zwei Minuten, ein allfälliger Siegestreffer der Interisti hätte die Meisterfeier in Turin nochmals um eine Woche verzögert.

"Die anderen redeten nur"

Nach den letzten Wochen war dieser Titelgewinn, der fünfte für Lippi und Juve in den letzten acht Jahren, nur noch eine Vollzugsmeldung. In Mailand waren Stimmen der abermals enttäuschenden Konkurrenz von Milan und Inter zu vernehmen, wonach Juventus den Scudetto nur wegen der Schwächen Milans (gegen kleine Mannschaften) und Inters (in den Spitzenspielen) gewinnen konnte. Juves Generaldirektor Luciano Moggi hat für diese Sicht der Dinge nicht viel übrig: "Unser Triumph ist absolut verdient. Sonst hätten wir nicht zwei Runden früher als in den letzten Jahren die Entscheidung herbeigeführt. Die anderen redeten viel, wir konzentrierten uns auf die Arbeit auf dem Platz."

32. Runde: Juventus Turin - Perugia 2:2.
Bologna - Lazio Rom 0:2.
Brescia - AC Milan 1:0.
Como - Chievo Verona 2:4.
Empoli - Atalanta Bergamo 0:0.
Inter Mailand - Parma 1:1.
Piacenza - Reggina 2:2.
AS Roma - Torino 3:1.
Udinese - Modena 2:1.

Rangliste (je 32 Spiele): 1. Juventus Turin 69. 2. Inter Mailand 61. 3. AC Milan 58. 4. Lazio Rom 57. 5. Chievo Verona 54. 6. Parma 50 (50:34). 7. Udinese 50 (34:34). 8. AS Roma 48. 9. Brescia 41 (33:33). 10. Bologna 41 (38:42). 11. Perugia 41 (38:44). 12. Empoli 37 (35:43). 13. Modena 37 (28:44). 14. Atalanta Bergamo 32 (31:45). 15. Reggina 32 (34:52). 16. Piacenza 27. 17. Como 21. 18. Torino 20.

(pt/Si)