Fussball: Krise im FC Liverpool verschärft sich

publiziert: Donnerstag, 6. Feb 2003 / 17:57 Uhr

(Si) In der Premier League spielt Liverpool nach einer monatelangen Baisse längst keine Schlüsselrolle mehr. Mit ihrem blamablen Scheitern im FA-Cup gegen Crystal Palace haben sich die Reds nun einer weiteren Alternative zur Schadensbegrenzung beraubt.

Auf ungewohnt tiefer Etage und notabene hinter dem modesten Stadtrivalen Everton hatte das Ensemble in den vergangenen Wochen den Tritt langsam wieder gefunden. Mit acht Punkten aus den letzten vier Meisterschaftspartien löste sich das im Saisonvorfeld offenkundig überschätzte Personal von Trainer Gérard Houllier (temporär?) aus dem unerbittlichen Bannstrahl der medialen Kritik.

Die positive Momentaufnahme trügte. An der Anfield Road liegt vieles im Argen. Geringfügige Vibrationen in Form einiger Sololäufe eines Spielers namens Julian Gray reichten am Mittwoch bereits aus, um beim millionenschweren Giganten von der Merseyside abermals ein Beben zu verursachen. Von den negativen Schwingungen blieb auch Stéphane Henchoz (ein weiteres Mal) nicht verschont. Der Schweizer lenkte einen Querpass des Torschützen Gray zum 0:2 am machtlosen Hüter Jerzy Dudek vorbei ins Netz.

Unmittelbar vor dem eigenen Torhüter halten sich die Fehltritte allerdings in erträglichen Grenzen. Betrüblich sind in erster Linie die Werte vermeintlicher Torproduzenten wie Michael Owen, Emile Heskey oder El Hadji Diouf. Wer wie Liverpool in zwei Partien gegen einen Mittelfeldklub der englischen First Division keinen Treffer zu Stande bringt, krankt zweifelsohne an erheblichen, im nächsten Sommer prioritär zu korrigierenden Offensivproblemen.

Einer der weit über 30 000 frustrierten Anhänger der Reds beschrieb auf der vereinseigenen Homepage seine unendlichen Frustgefühle. Seit November habe Liverpool keine zwei Spiele hintereinander gut gespielt, klagte der Mann. Das Publikum sehne das Ende dieser Sturmlage herbei und warte auf den goldenen Himmel. "Was ist mit den Wertmassstäben Liverpools geschehen", fragte der Fan stellvertretend für alle "Kop"-Gänger.

Houllier wird sich von englischen Beobachtern den Vorwurf gefallen lassen müssen, allzu sehr auf den bislang ausgebliebenen Support Dioufs gesetzt zu haben. Afrikas Fussballer des Jahres, für den die Engländer im Sommer gegen 17 Millionen Euro nach Lens überwiesen, bereitet das frostige Klima auf der Insel gewaltige Schwierigkeiten. Nur gerade zwei Tore schoss der praktisch wirkungslose Senegalese in 18 Meisterschaftspartien.

Und dass Houllier von wenigen Ausnahmen abgesehen unverdrossen, ja geradezu stur am glücklosen Internationalen Owen festhält, provoziert nicht nur auf dem "Kop" allgemeines Kopfschütteln. Der Mirror-Kommentator wies in seinen Zeilen süffisant daraufhin, Owen habe in seinen letzten dreizehn Einsätzen lediglich zweimal getroffen. Milan Baros, dem grossen Stürmertalent und Sprinter aus Tschechien, gewährt der Franzose kaum Auslauf.

Owen hin, Baros her: Die Resultate stehen in keinem Verhältnis zum gigantischen Finanzhaushalt Liverpools (über 200 Millionen Franken). Vor der Saison peilte der 18-fache Meister den erstmaligen Gewinn des Titels seit 1990 an. Im Europacup fabulierten die Merseysider von grossen Taten, ehe sie im Basler St.-Jakob-Stadion nach einem "verrückten" 3:3 schon in der Vorrunde jämmerlich aus der Champions League stürzten.

Noch in Basel versuchte Houllier den schweren Rückschlag schön zu reden. Die Auswirkungen jenes Fiaskos lassen sich bis im Mai kaum mehr beseitigen. Ein Verein vom Format Liverpools dürfte im Normalfall beim wichtigsten europäischen Klub-Rendez-vous nicht abseits stehen. Nur: Von "business as usual" kann im Umkreis der Anfield Road seit vergangenem Herbst keine Rede mehr sein -- sonst hätten sowohl die Bebbi als auch die Eagles aus Südlondon (Crystal Palace) ein Grounding erlebt.

(Sven Schoch/sda)

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