Fussball: Letzte NLA-Runde - Abschied in Genf, auch in Wil?

Die grosse Frage am letzten Spieltag der Qualfikationsrunde, in der am Vorsonntag vermeintlich alle Entscheidungen gefallen sind: Kommt es am Samstag auch im Wiler Bergholz zum Abschied? Ist Meister Basel der letzte NLA-Gegner des FC Wil, der sich mit sportlich einwandfreien, aber finanziell unlauteren Mitteln in die Finalrunde gespielt hat?

"Es ist weiter ungewiss, in welche Richtung wir uns bewegen", sagte Wils Sportchef Armando Müller. "Die Novemberlöhne sind gesichert. Unsere Finanzlage ist aber äusserst angespannt. Wir versuchen aber alles, um unseren Verpflichtungen auch bis Saisonende nachzukommen."

Gemäss Nationalliga-Direktor Edmond Isoz sind in der Winterpause weder ein Lizenzentzug noch eine Zwangsrelegation des FC Wil möglich. "Die Lizenzkommission wird, wie bei allen Nationalliga-Vereinen, bis Jahresende prüfen, ob der Spielbetrieb bis Ende Saison garantiert ist. Wenn nicht, gilt es Sanktionen zu treffen. Bussen oder Punkteabzüge beispielsweise. Doch das wäre Sache der Disziplinarkommission."

Wil hat für das Jahres-Schlussspiel gegen Basel grösste Sicherheitsmassnahmen vorgekehrt. Über 100 Sonderkräfte werden am Samstag im Einsatz stehen, um die höchstmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Die zusätzlichen Anstrengungen belasten das Budget um eine Summe zwischen 20 000 und 25 000 Franken. Wil tritt gegen den FCB ohne den gesperrten Montandon, den kranken Fabinho und die verletzten Beney und Zellweger an. Basel werden der gesperrte Varela sowie die verletzten Ergic, Koumantarakis und Savic und vermutlich auch die an der Wade angeschlagenen Cantaluppi und Murat Yakin fehlen. Von Savic und Koumantarakis will sich der FCB zudem in der Winterpause trennen, sofern Abnehmer gefunden werden können.

Geringe Hoffnung für Luzern und St. Gallen

Für das neuntplazierte Luzern, das am Sonntag in Neuenburg gegen Xamax antritt, wie auch für den zehntplatzierten FC St. Gallen, der gleichzeitig im Hardturm bei "Wintermeister" Grasshoppers sein letztes Spiel der Qualifikation bestreitet, ist die Chance gering, noch am "grünen Tisch" in die Finalrunde zu gelangen. Der FC Wil müsste schon Konkurs anmelden und sich generell vom Spielbetrieb zurückziehen, damit ein anderer Klub Profit ziehen könnte. St. Gallen spielt letztmals unter Trainer Thomas Staub, der im Frühjahr wieder die U21-Mannschaft der Ostschweizer übernehmen wird. Sein Nachfolger soll noch im Dezember publik werden.

Thun tritt in Aarau an und setzt alles daran, als Dritter und damit bester Aufsteiger seit Einführung des letztmals gültigen Modus zu überwintern. Servette hat 115 ehemalige Fussballer, unter anderen Jacky Fatton und Umberto Barberis, zum Abschied von der Charmilles geladen. In der Halbzeit sollen die emaligen Akteure auf dem Platz gebührend empfangen und gefeiert werden. Ein gigantisches Feuerwerk nach Spielschluss soll den Abschied unvergesslich machen.

(bsk/sda)