Fussball-Pate brach weinend zusammen

publiziert: Dienstag, 16. Mai 2006 / 18:17 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 18. Mai 2006 / 10:42 Uhr

Italiens mutmasslicher Fussball-Pate Luciano Moggi ist während des ersten Verhörs im Zusammenhang mit dem Manipulations-Skandal weinend zusammengebrochen.

Luciano Moggi.
Luciano Moggi.
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Er wurde von Staatsanwälten, Fahndern und Medien in die Enge getrieben. «Was ich getan habe, habe ich für Juventus getan», sagte der Ex- Manager der Turiner während des sechsstündigen Verhörs vor der Staatsanwaltschaft Neapel. Gleichzeitig behauptete Moggi jedoch: «Ich bin unschuldig.»

Die Vorwürfe im Skandal haben sich unterdessen auf die am Sonntag zu Ende gegangene Saison ausgeweitet. Gemäss «La Gazzetta dello Sport» stehen elf Meisterschaftsspiele unter Manipulationsverdacht. Ausserdem ist neben Juves Torhüter Gianluigi Buffon mit Udineses Stürmer Vincenzo Iaquinta ein zweiter Internationaler in den Wettskandal verwickelt.

Schiedsrichter als Untertanen

In Italien gebe es keine Fussball-Mafia und auch kein System Moggi, sagte der 68-jährige Moggi den Staatsanwälten. Deren Bild von einer systematisch zu Gunsten von Juventus manipulierten Liga wird allerdings immer klarer: «Wir Schiedsrichter sind die Untertanen der Juve-Macht», gab Schiedsrichter Paparesta zu. Über den Sport hinaus soll Moggis Einfluss bis zur Staatsanwaltschaft, der Steuerfahndung und der Polizei sowie zum ehemaligen Innenminister Giuseppe Pisanu und Wirtschaftsminister Domenico Siniscalco gereicht haben.

Als mutmasslichem Drahtzieher werden Moggi mittlerweile fünf Straftaten vorgeworfen: Gründung einer kriminellen Vereinigung, Sportbetrug, Veruntreuung, Nötigung und Freiheitsberaubung. Am Dienstag verhörte die Justiz Milans Vizepräsidenten und Liga-Chef Adriano Galliani, Milans Trainer Carlo Ancelotti, Inters Trainer Roberto Mancini und den Ex-Schiedsrichter Pierluigi Collina als Zeugen.

Nationalmannschaft unter Druck

Einen Ausweg scheint Moggi selbst nicht mehr zu sehen. Er hat alle Ämter abgegeben und der Justiz anscheinend seine Mitarbeit bei der Aufklärung angeboten. «Wir kollaborieren, aber lasst meinen Sohn in Ruhe. Er hat nichts mit der Sache zu tun», sagte er der Staatsanwaltschaft. Gegen Alessandro Moggi und dessen Spielervermittlung GEA ermittelt die Staatsanwaltschaft Rom.

Italiens Nationaltrainer Marcello Lippi versucht derweil, sein Team vor der WM in Deutschland aus dem Skandal heraus zu halten. Der frühere Juve-Trainer bestritt Moggis Einflussnahme auf Nominierungen für die Nationalmannschaft: «Ich bin von Moggi nie unter Druck gesetzt worden.»

(ht/Si)

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