Fussball: Sechs Klubs Spielgenehmigung verweigert

publiziert: Freitag, 7. Mai 2004 / 20:41 Uhr

Die Lizenzkommission der Swiss Football League SFL verweigerte in erster Instanz je drei Klubs aus der Super League und der Challenge League die Lizenz. Servette, Wil und überraschend auch die Young Boys haben ebenso keine Lizenz erhalten wie Baden, Delémont und Luzern.

Überraschend war die Verweigerung der Lizenz für YB.
Überraschend war die Verweigerung der Lizenz für YB.
Die beiden Erstligisten Chênois und Zug 94 dürften zudem nicht in die Challenge League aufsteigen.

Gegen die Urteile können die Vereine, denen die Lizenz ausgeschlagen wurde, innert fünf Tagen rekurrieren. Die Einsprachen werden von der Rekurskommission bis zu den Barragespielen um Auf- und Abstieg Ende Mai behandelt.

Das Bangen um Europacup-Teilnahmen

Die Young Boys, die an der Qualifikation für die Champions League teilnehmen könnten, Cupsieger Wil und Servette, die für die Ausscheidungen zum UEFA-Cup vorgesehen sind, müssen um ihre Europacup-Spielberechtigung bangen, sofern sie die Bedingungen der Lizenzkommission nicht erfüllen.

Servette und YB werden hohe Überschuldung und fehlende Transparenz in Sanierungsmassnahmen respektive Einsicht für zusätzliche Abklärungen vorgeworfen. Wil steckt im provisorischen Nachlassverfahren.

Zudem fehlt auch beim Cupsieger die Transparenz über Schulden und auch die Massnahmen zur Sanierung wurden von der neunköpfigen, unabhängigen Lizenzkommission als ungenügend eingestuft.

Überraschend haben Neuchâtel Xamax, dessen Ausgaben um 1,2 Millionen Franken höher waren als im Budget vorgesehen, und Sion, das in der laufenden Saison nach diversen Rechtsschritten nachträglich in die Challenge League aufgenommen werden musste, die Lizenz im ersten Anlauf erhalten.

Peter Stadelmann, der Präsident der Swiss Football League, ist zuversichtlich, dass auch Servette, YB und Wil die Lizenz noch erhalten werden. "Für die drei Vereine geht es darum, die Entscheide genau zu analysieren und die wirtschaftlichen und finanziellen Bedingungen zum Lizenzerhalt nachzuliefern. Sie müssen nachbessern."

Unverständnis und Entsetzen

YB-Präsident Peter Mast war nach dem Entscheid schockiert: "Die Lizenzverweigerung kommt für uns völlig überraschend. Der Entscheid basiert auf einer unhaltbaren Begründung. Es liegt ein Expertenbericht eines Wirtschaftsprüfers der renommierten Firma Ernst & Young vor, der sämtliche uns vorgeworfenen Punkte widerlegt.

Sämtliche YB-Angestellten wurden seit der Aktienübernahme der AG pünktlich und in vollem Umfang entlöhnt. Und der Spielbetrieb ist für nächste Saison gesichert. Wir werden deshalb sofort Rekurs einlegen."

Die Lizenzkommission, die unter dem Vorsitz von Andreas Baumann entschied, warf YB vor allem eingeschränktes Einsichtsrecht vor. Baumann präzisierte: "Den Bernern sind formelle Fehler unterlaufen. Wir haben sie wiederholt und schriftlich um Einsicht für zusätzliche Abklärungen ersucht.

Dem sind sie nicht nachgekommen." Vermutlich will die SFL durch einen externen Prüfer Einsicht in den Stadionvertrag mit der Stade de Suisse Wankdorf AG erhalten. Oder wird gar nach "Leichen im Keller" gesucht?

Servettes Sanierung undurchsichtig

Servette, dessen Schulden sich je nach Quelle zwischen 3 und 6 Millionen Franken belaufen, wurde per 31. März ein Konkursaufschub gewährt. "Der Verein unterliess es aber, eine Zwischenbilanz bis 31. März zu erstellen.

Wir erhielten auch zu wenige Informationen über die Sanierungsbemühungen. Der Klub muss uns Unterlagen vorlegen", sagte Baumann, ohne konkrete Zahlen zu erwähnen. Er hielt lediglich fest, dass die Überschuldung massiv sei.

Entrüstung auch in Wil

Auch in Wil rechnete man nach den intensiven Bemühungen in den letzten Tagen und Wochen und der Rückführung des Spielbetriebs in den Verein FC Wil 1900 mit einer Lizenz. "Der Entscheid ist nicht nachvollziehbar", meint Präsident Roger Bigger. "Vor allem die Begründungen hinken und sind schwierig zu interpretieren.

Natürlich stecken wir noch im provisorischen Nachlassverfahren. Der Sachwalter hat uns aber bestätigt, dass wir alle Erst- und Zweitklassgläubiger befriedigt haben und die Nachlassdividende hinterlegt ist."

Wils ausgewiesene Schuldenlast betrug Ende Dezember 219 000 Franken. Laut Auflage hätte sie 400 000 nicht übersteigen dürfen. Bigger: "Wir liegen deutlich darunter. Zudem haben wir sämtliche Löhne, Prämien und Sozialabgaben Ende März beglichen.

Und der Spielbetrieb für nächste Saison mit einem Budget zwischen 3,5 bis 3,8 Millionen ist gesichert. Der Nachlassvertrag sollte in den nächsten Tagen zustande kommen. Vielleicht wurden unsere letzten Schritte aber noch nicht berücksichtigt. Dass wir Rekurs einlegen, kann keine Frage sein."

(von Peter Wyrsch/Si)

 
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