Fussball: Tagesbericht aus dem Schweizer Trainingscamp

Erst am späten Nachmittag bat Nationalcoach Köbi Kuhn sein Kader auf einer hervorragenden Trainingsanlage ausserhalb der irischen Hauptstadt zu einer intensiven 90-minütigen Übungseinheit. Torschüsse, kombinierte Angriffsvarianten und andere wettkampfähnliche Übungen standen auf dem Programm. Als einziger Spieler des 20-Mann-Kaders hatte Ersatzgoalie Pascal Zuberbühler bereits am Vormittag mit Goalietrainer Erich Burgener trainiert und die wenigen irischen Zuschauer mächtig beeindruckt. Diese staunten nur, als sie erfuhren, dass Jörg Stiel die Nummer eins im Schweizer Tor ist und nicht Basels Torhüter, der gegen Celtic Glasgow und Liverpool so gut gespielt hatte.

Während Zuberbühler trainierte, erholten sich die anderen Internationalen mit Spaziergängen oder Golfspielen. "Es ist ein normaler Vorgang, der Mannschaft nach einem anstrengenden Spiel wie in Tirana die nötige Erholungszeit zu verschaffen. Im Klub haben die Spieler montags meistens frei", begründete Kuhn die kurzfristige Änderung seines Trainingsplanes.

Bis zum Spiel am Mittwoch im mit 28 000 Zuschauern ausverkauften Lansdowne-Road-Stadion in Dublin hat Kuhn am Dienstagnachmittag und am Mittwochvormittag noch zwei weitere Trainingseinheiten angesetzt. Zudem will er seine Spieler mit Videoaufnahmen vom ersten EM-Ausscheidungsspiel Irlands in Russland (2:4) sowie mit eigenen Schilderungen von den WM-Spielen der Iren letzten Sommer in Südkorea und Japan auf den Gegner vorbereiten. Kuhn: "Da sich die Mannschaft seit der WM nur geringfügig verändert hat, gibt es keine grossen Geheimnisse. Ich denke, dass wir bestens über die Stärken und Schwächen des irischen Teams informiert sind."

Während die Schweizer ihre offizielle Pressekonferenz heute Dienstag abhalten, kam es bereits am Montag im Mannschaftshotel der Iren zum grossen Auflauf. Über 40 Journalisten wollten von Irland-Coach Mick McCarthy Neuigkeiten zu seiner Person erfahren. Dieser gab bekannt, dass er noch zwei Jahre als Nationalcoach weiterarbeiten wolle und nach der EM 2004 in Portugal zurücktreten werde. Unabhängig davon, ob sich Irland in der Schweizer Gruppe für die EM qualifiziert oder nicht.

(mk/sda)