Fussball: Teil-Rücktritt von Blatter-Kritiker Addo

Addo, der auch noch Präsident des olympischen Komitees von Somalia ist, will sich laut der Nachrichtenagentur Reuters spätestens im nächsten Jahr auch von seinen übrigen Funktionen im Sport zurückziehen. Dafür liess er durchblicken, dass er somalischer Staatspräsident werden möchte. Addo kündete diese Schritte im Rahmen eines ausserordentlichen CECAFA-Kongresses in Nairobi an.

Erst Mitte Woche war Addo zur Zahlung von 10 000 Franken an FIFA-Präsident Sepp Blatter verurteilt worden, weil er letztes Jahr behauptet hatte, dass es 1998 im Zusammenhang mit Blatters Wahl zu finanziellen Unregelmässigkeiten gekommen sei. Das Bezirksgericht Meilen ZH bürdete Addo ausserdem die Prozesskosten von rund 15 000 Franken auf.

Die Disziplinarkommission des Weltverbandes FIFA hatte zudem unter dem Vorsitz des früheren SFV-Präsidenten Marcel Mathier gegen Farah Weheliye Addo eine zweijährige Sperre für sämtliche Tätigkeiten in FIFA-Gremien verhängt.

Grund für diese Sanktion sind die Stellungnahmen des Afrikaners im Februar 2002 gegenüber den Medien, in denen er behauptet hatte, dass 1998 die Wahl von Sepp Blatter zum FIFA-Präsidenten durch finanzielle Machenschaften begünstigt worden sei. Urheber dieser Aktionen sei Exekutivkomitee-Mitglied Mohamed Bin Hammam aus Katar gewesen.

Mit den Anschuldigungen hatte Addo zugleich auch die Integrität des FIFA-Präsidenten selbst in Frage gestellt. Er wurde deshalb von der FIFA-Diziplinarkommission aufgefordert, für seine Anschuldigungen Beweise vorzulegen, blieb diese aber schuldig.

Addo präsentierte einzig ein Foto von Bin Hammam, das diesen im Kreise einer Gruppe von Personen zeigt, die laut ihm mit der Unterzeichnung einer Erklärung bestätigt hätten, von Bin Hammam Geld erhalten zu haben, und dass sie im Gegenzug für Blatter stimmen würden. Die FIFA-Disziplinarkommission hatte jedoch keine Kopie der angeblichen Erklärung erhalten.

Die Sperre gegen Addo wegen unehrenhaften Verhaltens und allgemeiner Rufschädigung des Fussballs gilt bis zum 19. Januar 2005.

(bert/sda)