Fussball: Van Nistelrooy brach Basel in 93 Sekunden das Genick

publiziert: Dienstag, 26. Nov 2002 / 22:46 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 27. Nov 2002 / 23:20 Uhr

(Si) Zwei Treffer von Ruud van Nistelrooy innert 93 Sekunden zerstörten die Basler Träume von einer weiteren Sensation in der Champions League. Der Holländer schoss Manchester United mit 2:1 in Front, Solskjaer erhöhte kurz darauf zum 3:1-Schlussresultat.

Das Spiel des Jahres im ausverkauften St.-Jakob-Park begann wie jenes vor zwei Wochen gegen Liverpool. Der FCB machte Druck und lag bereits nach 33 Sekunden in Front. Christian Gimenez lenkte einen Nachschuss von Scott Chipperfield mit dem Bein zum 1:0 ins Netz. Es war Gimenez´ dritter Treffer in der Champions League und der sechstschnellste in der elfjährigen Geschichte der europäischen Königsklasse.

Eine Stunde lang vermochten die Basler diesen Vorsprung mühelos zu halten. Ja, sie hätten gar höher führen müssen. Chipperfield vergab in der 43. Minute das sichere 2:0, ManU-Goalie Fabien Barthez verhinderte in der 47. Minute einen weiteren Treffer von Gimenez, ehe Hakan Yakin in der 52. Minute von Mikael Silvestre auf der Strafraumlinie von hinten gefoult wurde. Der schwache Schiedsrichter Walentin Iwanow aus Russland pfiff aber weder Penalty, noch stellte er den französischen Verteidiger wegen der Notbremse vom Platz.

Dieser krasse Fehlentscheid brachte die bis dahin harmlosen Engländer wieder ins Spiel zurück. Wie aus heiterem Himmel traf Topskorer van Nistelrooy (62.) nach einer Solskjaer-Flanke mit dem Kopf zum 1:1. 93 Sekunden später narrte der Holländer an der Grundlinie die gesamte Basler Abwehr und erzielte aus spitzem Winkel das niemals gerechte 2:1 für Manchester. In der 68. Minute schliesslich erhöhte Ole Gunnar Solskjaer nach einem Konter kaltblütig zum 3:1-Schlussresultat. Die erste Heimniederlage in der Champions League auf eine solche Art und Weise einstecken zu müssen, hatte der eine Stunde lang hervorragend aufspielende FCB nie und nimmer verdient.

Einbruch nach einer Stunde

Länger als eine Stunde so stark wie gegen Liverpool spielen, sei das Ziel gegen das grosse Manchester United, hatte Basel-Coach Christian Gross vor dem Spiel verlangt. Der FCB spielte länger gut, doch es sollte nicht reichen gegen diese abgebrühte Weltklasse-Mannschaft, die auch an einem schwachen Tag aus drei Torchancen drei Tore machte und einen klaren Sieg realisierte. Hatten die Basler die ersten beiden Gegentore gegen Liverpool in der 61. und 64. Minute erhalten, so fiel die Tordoublette van Nistelrooys gestern in der 62. und 63. Minute. Beide Treffer des Holländers kassierten die Basler aber nicht in einer Druckphase der Engländer, wie sie sie gegen Liverpool erleiden mussten. Sie fielen aus heiterem Himmel und nach kleinen Konzentrationsfehlern in der Basler Hintermannschaft.

Beim 1:1 liessen Murat Yakin und Marco Zwyssig den freistehenden Torschützen gewähren, beim 2:1 nur 93 Sekunden später liessen sich Haas und Murat Yakin an der Grundlinie ausdribbeln, ehe sich Pascal Zuberbühler vom Torschuss des Holländers aus spitzestem Winkel überlisten liess. Eine grosszügige Belohnung für die insgesamt dürftige Offensivleistung der Engländer, die ohne die verletzten David Beckham, Roy Keane, Nicky Butt, Rio Ferdinand und Gary Neville antreten mussten, aber dennoch mit elf Internationalen aus acht verschiedenen Ländern starten konnten.

Benachteilung durch den Schiedsrichter

Die grossartigen Leistungen der Basler in dieser Champions-League-Saison sind offensichtlich noch nicht bis nach Russland vorgedrungen. Der Moskauer Unparteiische Iwanow benachteiligte die Einheimischen während dem ganzen Spiel, so wie früher kleine Klubs stets gegen favorisierte Mannschaft im Nachteil waren. Der frühe verwarnte Paul Scholes hätte schon in der ersten Halbzeit nach zahlreichen harten, gar brutalen Fouls die Rote Karte verdient gehabt und für Silvestres Notbremse an Hakan Yakin (52.) gab es nur einen Entscheid: Freistoss und Platzverweis. Ein Elfmeter war es nicht, wie TV-Aufnahmen bestätigten.

Nächstes Fussballfest gegen GC am Sonntag

Schade um das herrliche Blitztor von Gimenez, schade um die starke Abwehrleistung von Marco Zwyssig gegen van Nistelrooy, obwohl dieser zweimal erfolgreich war. Gimenez und Zwyssig waren zusammen mit Ivan Ergic und Thimothée Atouba die besten Basler in einem Team, das erneut generös mit seine Kräften umging und die phantastischen Fans einmal mehr zu begeistern wussten. Das verpasste Fussballfest wollen die Basler nun am Sonntag nachholen, wenn es im NLA-Spitzenkampf mit den Grasshoppers um den Wintermeistertitel geht.

Manchester United dagegen befindet sich nach diesem Sieg erneut auf klarem Kurs Richtung Viertelfinals, die es in den letzten sechs Jahren stets erreicht hatte. Daneben hat Coach Sir Alex Ferguson aber auch die Jagd nach dem nächsten Titel in der englischen Premier League noch nicht aufgegeben. Ein Ziel, das mit soviel Glück wie gestern in Basel, aber auch mit der gleichen Kaltschnäuzigkeit und der Hoffnung auf die baldige Genesung der abwesenden Superstars Beckham, Keane, Ferdinand und Butt wohl zweifellos erreicht werden kann.

(sda)

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