Gamer: Sind sie eher depressiv und fettleibig?

publiziert: Dienstag, 18. Aug 2009 / 08:42 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 18. Aug 2009 / 09:12 Uhr

Atlanta - Nutzer von Videospielen sind in einem tendenziell schlechteren Gesundheitszustand als Nicht-Spieler. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der CDC, bei der 500 Erwachsene zwischen 19 und 90 Jahren zu ihrem Nutzungsverhalten und ihrem allgemeinem Gesundheitszustand befragt wurden.

Der durchschnittliche US-Gamer ist 35 Jahre alt. 
(Bild: Ein unrühmliches Beispiel aus dem Nationalrat.)
Der durchschnittliche US-Gamer ist 35 Jahre alt. (Bild: Ein unrühmliches Beispiel aus dem Nationalrat.)
6 Meldungen im Zusammenhang
Die Umfrage wurde im Gebiet um Seattle und Tacoma im US-Bundesstaat Washington vom US-amerikanischen CDC (Center for Disease Control and Prevention) durchgeführt, da es den höchsten Internetnutzungslevel in den USA aufweist. Die Probanden mussten dabei Angaben zu ihrer Gefühlslage, ihrer Persönlichkeit, ihrem physischen und psychischen Gesundheitszustand, zu ihrem Body-Mass-Index (BMI) und zu ihrer Lebensqualität machen.

Den Studienergebnissen zufolge neigen Gamer demnach eher an Fettleibigkeit und Depressionen als Personen, die auf Videospiele verzichten.

Weibliche Gamer eher depressiv

Unter den 500 Untersuchten gaben rund 45 Prozent an, Videogames zu spielen. Das Durchschnittsalter eines Videogamers lag dabei bei 35 Jahren. «Die Spieler haben sich von den Nicht-Spielern durch spezielle Gesundheitsrisikofaktoren, wie höhere Body-Mass-Indizes und einer höheren Anzahl an Tagen, an denen sie in schlechter Gemütsverfassung waren, unterschieden», berichtet James B. Weaver von den CDC.

«Videospieler sind zudem weniger extrovertiert. Dies geht auch mit Erkenntnissen aus der Jugendforschung konform, wonach jugendliche Gamer ihr Leben vorwiegend im Sitzen verbringen und zu Übergewicht neigen.»

Weibliche Gamer werden eher depressiv und sind tendenziell in einem schlechteren Gesundheitszustand als Videospiel-abstinente Frauen. Bei männlichen Spielern hingegen war besonders ein höherer Body-Mass-Index (BMI) und niedrigere Lebensqualität im Vergleich zu Nicht-Spielern festzustellen, berichten die Studienautoren.

Videogamer sind nicht gleich Kranke

Die Entstehung von Depressionen und anderen Erkrankungen der Psyche allein auf die Nutzung von Videogames zurückzuführen, ist jedoch keine zulässige Konsequenz dieser Studie, da bei diesen Leiden mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Eine Person, die ohnehin bereits an einer Depression leidet, könnte schliesslich erst dadurch zum Videospielen gekommen sein.

Die berühmte Frage nach der Henne und dem Ei kommt folglich auch hier zum Tragen. Einen Beweis für die Wechselwirkung von körperlich-seelischen Beeinträchtigungen und der Videospielnutzung bleibt die Wissenschaft jedenfalls weiterhin schuldig. Die Studie von CDC bestätigt jedoch den Trend, wonach das Durchschnittsalter eines «Daddlers» immer höher wird.

(tri/pte)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Handy-Spiele, bei denen Kreativität, ... mehr lesen
Spiel-Wissenschaft
Computerspiele machen nicht dick, dafür lernschwach.
East Lansing - Im Gegensatz zur ... mehr lesen
New York - Schlafmangel kann bei ... mehr lesen
Therapie gegen Depressionen. (Symbolbild)
Viele Jugendliche gefährden durch stundenlanges lautes Musikhören über Kopfhörer ihre Gesundheit.
Brüssel - Laute Musik, ungesunde ... mehr lesen
Delaware - Frauen sind offenbar die ... mehr lesen
2400 Nutzer von EverQuest II wurden im Zuge der Studie unter die Lupe genommen.
Weitere Artikel im Zusammenhang
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
SMON-Opfer, Demonstration gegen Ciba Geigy, Basel 1977.
Fotografie Noch bis zum 16. Juni in der Galerie BelleVue Basel  Die Ausstellung im BelleVue/Basel präsentiert eine spannende fotografische Reise von den turbulenten 1970er-Jahren bis zur Gegenwart. Dabei bilden Fotografien aus dem Erbe von Kurt Graf/fotolib Basel den Ausgangspunkt. mehr lesen  
Schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) 2022  Im Jahr 2022 lag der Medianlohn für Vollzeitstellen in der Gesamtwirtschaft (privater und öffentlicher ... mehr lesen  
Männer bekommen im Schnitt immer noch viel mehr Gehalt, gerade in Positionen mit höherer Verantwortung.
Obwohl man weiss, dass Gentrifizierung oft zu Vertreibungen führt, ist der Zusammenhang nicht immer klar.
In einer Zeit, in der Veränderungen in unseren Städten in einem beispiellosen Tempo voranschreiten, haben Forscher einen innovativen Ansatz gefunden, um die visuellen Spuren der Gentrifizierung frühzeitig zu erkennen. Mit ... mehr lesen  
Um der steigenden Verbreitung manipulierter Inhalte entgegenzuwirken, haben sich Google, Meta und OpenAI der C2PA angeschlossen. Ihr Ziel ist es, Standards zu entwickeln, um authentische ... mehr lesen
Berühmtes Deepfake: Papst Franziskus in fetter Daunenjacke.
WISSEN: OFT GELESEN
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 6°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten