Rauchverbot setzt Gastronomiebetrieben zu

Gastronomen beklagen Umsatzeinbussen wegen Rauchverbot

publiziert: Dienstag, 19. Apr 2011 / 15:33 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 19. Apr 2011 / 16:18 Uhr
Die meisten Beizen klagen über Umsatzeinbussen.
Die meisten Beizen klagen über Umsatzeinbussen.

Zürich - In praktisch allen Gastrobetrieben der Schweiz seien seit Einführung des schweizweiten Rauchverbotes Umsatzeinbussen zu beklagen, sagte GastroSuisse-Vizepräsident Ernst Bachmann am Dienstag an der Jahres-Medienkonferenz des Verbandes in Zürich.

5 Meldungen im Zusammenhang
Gemäss einer Mitgliederbefragung beobachteten 93,1 Prozent aller GastroSuisse-Mitglieder einen Umsatzrückgang seit dem 1. Mai 2010, als das Rauchverbot schweizweit in Kraft trat. Immerhin 6,9 Prozent profitierten vom Rauchverbot.

Von Hotelbetrieben mit Restaurant gaben 95,7 Prozent einen Umsatzrückgang bis 20 Prozent an (78,7 maximal 10 Prozent), wogegen mehr als 20-prozentige Einbussen von 4,2 Prozent der Betriebe gemeldet wurden (1,4 Prozent von ihnen berichteten über Einbussen von mehr als 30 Prozent).

Ähnlich sieht es bei Gasthöfen und Restaurants mit ein paar wenigen Zimmern aus: 87,3 Prozent meldeten bis 20-prozentige Einbussen (56,4 bis 10 Prozent), 12,7 Prozent gaben Umsatzrückgänge von mehr als 20 Prozent an (davon 2,7 Prozent über 30 prozentige Einbussen).

Besonders Bars betroffen

Pubs, Discos, Nachtclubs und dergleichen bekamen das Rauchverbot stärker zu spüren. Jeder zweite Betrieb dieser Kategorie gab Umsatzeinbussen von mehr als 20 Prozent an, nämlich je 24,8 Prozent zwischen 21 und 30, beziehungsweise über 30 Prozent. Bei gut 66 Prozent der Bars lagen die Einbussen bei maximal 20 Prozent.

Handkehrum berichteten aber auch 6,9 der befragten Betriebe von Umsatzanstiegen. Die Zuwächse beschränkten sich jedoch in den allermeisten Fällen auf maximal 10 Prozent. Allerdings verzeichnete bei den profitierenden Diskotheken jede zweite einen Umsatzanstieg von 11 bis 20 Prozent.

«Nie mehr wie früher»

Gegen das Rauchverbot laufen die Wirte mittlerweile nicht mehr Sturm - die Gesetze gibt es nun einmal, und «Zustände wie früher kommen nicht mehr», sagte Bachmann weiter.

Die Verbote machten aber vielen Gastronomen enorm zu schaffen. Weniger Speiselokale als vielmehr Bars, Discos und dergleichen spürten starke Umsatzrückgänge. Aber auch Stammtische litten: Blieben die Leute fern, so sei dies ein «kultureller und sozialer Verlust».

Unabdingbar wäre laut Bachmann ein einheitliches Bundesgesetz, das in allen Kantonen gelte. Heute haben 15 der 26 Kantone Gesetze, welche strenger sind als das Bundesgesetz, das in den übrigen Kantonen gilt. Dies führe zu Wettbewerbsverzerrungen.

(fest/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Zürich - Lieber daheim eine Kerze ... mehr lesen
Die Restaurants bangen um Gäste.
Fehlende Unterstützung gegen das Verbot.
Bern - Die Interessengemeinschaft ... mehr lesen
Bern - Der Bundesrat will das Rauchverbot in der Schweiz nicht ausweiten. Er empfiehlt die Volksinitiative der Lungenliga zum Schutz vor Passivrauchen ohne Gegenvorschlag zur Ablehnung. Am Freitag hat er die Botschaft an das Parlament verabschiedet. mehr lesen 
Berlin - Die EU-Kommission will ... mehr lesen
Rauchen töte jedes Jahr 650'000 Europäer, sagte John Dalli.
Im Freien bleibt das Rauchen erlaubt.
Seit dem 1. Mai 2010 herrscht in der ... mehr lesen
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Nun bekommen die Zigarettenschachteln grössere Warnhinweise mit Fotos von durch Rauchen verursachten Gesundheitsschäden.
Nun bekommen die Zigarettenschachteln grössere Warnhinweise mit ...
In Grossbritannien und Frankreich  London/Paris/Karlsruhe - In mehreren Ländern ist am Freitag die neue EU-Tabakrichtlinie in Kraft getreten. In Deutschland müssen Hersteller Schockbilder auf Zigarettenpackungen drucken. In Grossbritannien und Frankreich dürfen künftig Packungen nur in neutralen Verpackungen angeboten werden. mehr lesen 
Tabak  Paris - Der Hersteller der französischen Zigarettenmarken Gauloises und Gitanes, die Imperial-Tobacco-Tochter Seita, klagt gegen die Pflicht zur neutralen Schachtel ab 2017 in Frankreich. Seita sieht seine Markenrechte verletzt. mehr lesen  
Europäischer Gerichtshof bestätigt EU-Tabakrichtlinie  Luxemburg - Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat mehrere Klagen gegen die EU-Tabakrichtlinie abgelehnt. Sowohl das geplante Verbot von Mentholzigaretten als etwa auch Auflagen für elektronische Zigaretten seien rechtens, urteilten die Richter am Mittwoch in Luxemburg. mehr lesen  
«Angriff auf die freie Marktwirtschaft»  Bern - Die Gesundheitskommission des Ständerates (SGK) will die Tabakwerbung im Kino oder auf Plakaten nicht verbieten. Sie stellt sich gegen das neue Tabakproduktegesetz. In den Vorschlägen des Bundesrates sieht die Kommission einen «Angriff auf die freie Marktwirtschaft». mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Fr Sa
Zürich 0°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Basel 5°C 14°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
St. Gallen 1°C 9°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wechselnd bewölkt
Bern 0°C 11°C starker Schneeregenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig freundlich wolkig, aber kaum Regen
Luzern 1°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Genf 5°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 10°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig anhaltender Regen anhaltender Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten