Gazastreifen: Kräftemessen geht weiter

publiziert: Donnerstag, 18. Aug 2005 / 21:21 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 18. Aug 2005 / 21:53 Uhr

Jerusalem - Das Kräftemessen zwischen jüdischen Siedlern und israelischen Soldaten um die Gaza-Räumung geht weiter.

Zentrum der Gegenwehr war erneut die grösste Siedlung im Gazastreifen, Neve Dekalim.
Zentrum der Gegenwehr war erneut die grösste Siedlung im Gazastreifen, Neve Dekalim.
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Gegen den Widerstand des harten Kerns der Siedler rückten Soldaten in mehrere Ortschaften ein und stürmten Synagogen.

Das Szenario von Mittwoch wiederholte sich: Polizisten und Soldaten begannen die Menschen aus ihren Häusern zu führen und in Bussen wegzubringen. Doch viele Menschen wehrten sich mit dem Mut der Verzweiflung.

Dramatische Szenen

Vielerorts im Gazastreifen kam es zu dramatischen Szenen: Viele Siedler schlugen wild um sich und schrien. In einem der Busse zum Abtransport zündeten Siedler die Sitze an, das Fahrzeug musste geräumt werden. In Kfar Darom drangen Soldaten in Siedlerhäuser ein und trugen ganze Familien heraus.

In der Synagoge von Kfar Darom hielten sich nach Medienberichten mehr als 200 Siedler verschanzt; Soldaten und Polizei setzten Wasserwerfer ein und befestigten an einem Kran Container für die Zwangsräumung.

Zentrum der Gegenwehr war erneut die grösste Siedlung im Gazastreifen, Neve Dekalim. Auch hier wurden mindestens drei evakuierte Häuser in Brand gesteckt. Am Donnerstag stürmten Hunderte von Sicherheitskräften zudem zwei Synagogen der Siedlung. Seit Mittwoch hatten sich darin radikale Abzugsgegner verschanzt.

Hälfte der Siedlungen geräumt

Trotz des Widerstands kam die Räumung nach Armeeangaben schneller voran als geplant. Bislang sind gut die Hälfte der insgesamt 21 Siedlungen im Gazastreifen bereits geräumt oder aufgegeben worden.

Die Sicherheitskräfte gehen davon aus, dass die Räumung der Siedlungen in der kommenden Woche abgeschlossen werden kann. Nach Armeeangaben hatten 70 Prozent der 8000 Siedler das Gebiet verlassen. Die Zerstörung der ersten Siedlerhäuser soll nach Radioberichten am Sonntag in der geräumten Siedlung Kerem-Azmona beginnen.

Bei den Zwangsräumungen jüdischer Siedlungen im Gazastreifen sind nach Angaben von Ärzten 43 Menschen verletzt worden. Unter den Verletzten seien 25 Polizisten, zehn Soldaten und acht Zivilisten, hiess es am Abend.

Polizeisprecher Dudi Cohen zeigte sich äusserst verärgert über das Verhalten einiger Gegner der Zwangsräumungen und kündigte eine harte juristische Verfolgung von Gewalttätern an.

(bert/sda)

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