Gbagbo in der Elfenbeinküste festgenommen

publiziert: Montag, 11. Apr 2011 / 17:21 Uhr / aktualisiert: Montag, 11. Apr 2011 / 22:04 Uhr
Laurent Gbagbo wurde verhaftet.
Laurent Gbagbo wurde verhaftet.

Abidjan/Paris - Der blutige Machtkampf in der Elfenbeinküste neigt sich nach über vier Monaten dem Ende zu. Soldaten des international anerkannten Präsidenten Alassane Ouattara haben am Montag den abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo in dessen Residenz festgenommen.

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Truppen Ouattaras hätten Gbagbo in der Metropole Abidjan gefasst, bestätigte der französische Botschafter Jean-Marc Simon. Gbagbo und seine Frau Simone sind nun in Ouattaras Gewalt. Sie wurden ins Golf Hotel, das Hauptquartier Ouattaras, gebracht, wie der Botschafter und eine Sprecherin Ouattaras übereinstimmend sagten.

«Er ist am Leben und es geht ihm gut», erklärte der UNO-Gesandte Youssoufou Bamba. Gbagbo solle nun der Justiz übergeben werden. «Er wird sich wegen der Verbrechen, die er begangen hat, vor Gericht verantworten müssen.» Die Festnahme sei «rasch und professionell» erfolgt.

«Der Albtraum ist vorbei», sagte Guillaume Soro, Ministerpräsident in Ouattaras Regierung, im Fernsehen. Das Ouattara nahestehende ivorische Fernsehen zeigte Bilder des sichtbar erschöpften Gbagbo und seiner Frau nach der Festnahme.

Wenige Stunden nach der Festnahme verbreitete der TV-Sender zudem eine Erklärung Gbagbos, in der er vor der Kamera zu einem Ende der Kämpfe aufruft. Er wünsche sich, dass die Waffen nun ruhten und die Krise rasch auf zivilem Weg beigelegt werde, damit sich das Land wieder erholen könne.

Indirekte Hilfe Frankreichs

Der UNO-Gesandte und ein französischer Regierungsvertreter in Paris gaben an, in die Festnahme kurz nach Mittag Ortszeit seien keine französischen Truppen verwickelt gewesen. «Zu keinem Augenblick sind die französischen Soldaten in den Park oder die Residenz des Präsidenten eingedrungen», hiess es.

Die Offensive des Ouattara-Lagers wurde am Montag jedoch von französischen und UNO-Truppen mit Helikoptern und gepanzerten Fahrzeugen unterstützt. Zeugen zufolge drangen Ouattara-Truppen in die belagerte Residenz Gbagbos ein, während gepanzerte französische und UNO-Fahrzeuge die Zugangsstrasse dorthin sicherten.

Jubel in Abidjan

Nach Beendigung des Militäreinsatzes brach in Abidjan Freudentaumel aus. Viele Menschen, die sich aus Angst vor den Kämpfen seit Tagen in ihren Wohnungen verbarrikadiert hatten, eilten jubelnd auf die Strasse. Die Bevölkerung der Millionenstadt hatte zunehmend unter Gewalt und Versorgungsengpässen gelitten.

(fest/sda)

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Ein Schlächter löst den anderen ab.
Hier wurde ein Regimewechsel herbeigewählt mit freundlicher Unterstützung von Frankreich unter anderen.
Da sind sicher sehr fette Geschäftsbeziehungen und Verträge garantiert worden.
Ist nicht alles so wies scheint
Denn Gbago hat in den Wahlbezirken, die nicht von Ouattaras muslimischer Miliz kontrolliert wird, gewonnen. zugleich haben in diesen Ouattara Bezirken über 90% für ihn gestimmt, was sehr unglaubwürdig ist. Die OECD wollte eine Überprüfung des Wahlresultates in diesen Bezirken, was aber die UNO verhindert hat! Da fragt man sich doch zweierlei: Was hat die UNO dort für Interessen? Und wieso hat gerade Frankreich sich so sehr eingesetzt?
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