Gedenkzeremonie für in Kongo ermordete IKRK-Mitarbeitende

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hielt am Mittwoch weltweit einen Trauertag ab. Kellenberger gab in Genf seiner Empörung über die Bluttat Ausdruck. Es gebe nichts Verwerflicheres als die Ermordung der zweier Frauen und vier Männer, deren Ziel es war, bedürftigen Menschen zu helfen.

Kraft erhalte er in diesen Tagen nicht durch Hoffnung, sondern durch Auflehnung gegen jene, die kein Mindestmass an menschlichen Verhaltensregeln achteten, sagte der IKRK-Präsident vor den Angehörigen der Ermordeten und 700 weiteren Anwesenden im Bâtiment des Forces Motrices in Genf.

Empört zeigte sich Kellenberger auch darüber, dass der Schutz des IKRK-Emblem begrenzt ist, vor allem in den so genannten neuen Konflikten, den Bürgerkriegen. Über dem eigenen Schmerz dürfe man aber die Trauer nicht vergessen, die die Familien von Bürgerkriegsopfern täglich treffe, fügte er hinzu.

Hinterhalt

Die sechs Mitarbeitenden der humanitären Organisation, vier kongolesischer Staatsangehörigkeit sowie eine Schweizerin und ein Kolumbianer, wurden bei einem Hinterhalt in der Nähe von Bunia im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo ermordet.

Der Tod der sechs Mitarbeitenden in Kongo ist der schwerste Verlust für die humanitäre Organisation seit 1996: in jenem Jahr waren insgesamt neun IKRK-Mitarbeitende ums Leben gekommen, drei in Burundi und sechs bei einem Überfall von Banditen auf ein Spital in Tschetschenien.

«Unerschütterte Entschlossenheit»

Das IKRK werde seine Verantwortung auch in Zukunft wahrnehmen, betonte Kellenberger. «Wir haben einen harten Schlag erlitten. Aber die Entschlossenheit des IKRK, weiterhin Menschenleben und -würde zu verteidigen, bleibt unerschüttert.»

Auch der stellvertretende Hochkommissar für Flüchtlinge, Soren Jessen-Petersen, verurteilte die Bluttat. Er erinnerte an die Ermordung von vier Angestellten des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR) in West-Timor im letzten September.

Jessen-Petersen rief Regierungen, Kriegsparteien und die internationale Gemeinschaft dazu auf, die Arbeit der humanitären Helfer zu respektieren.

Auch die Arbeitskolleginnen und -kollegen der Ermordeten drückten ihren Schmerz über den Verlust aus. «Diese Verbrechen dürfen nicht ungestraft bleiben», sagte Alexis Kabanga, IKRK- Mitarbeiter in Kongo. «Die Kongolesen müssen wissen, wer die Urheber dieser schmutzigen Tat sind.»

(kil/sda)