Gegenvorschlag zur Ausschaffungsinitiative

publiziert: Mittwoch, 15. Okt 2008 / 13:28 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 15. Okt 2008 / 21:34 Uhr

Bern - Der Bundesrat will die Volksinitiative der SVP «für die Ausschaffung krimineller Ausländer» mit einer Anpassung des Ausländergesetzes konfrontieren. Er hat die Weichen für einen indirekten Gegenvorschlag gestellt.

Die Volksinitiative «für die Ausschaffung krimineller Ausländer» würde zu erheblichen Kollisionen mit dem übrigen Völkerrecht und der Bundesverfassung führen.
Die Volksinitiative «für die Ausschaffung krimineller Ausländer» würde zu erheblichen Kollisionen mit dem übrigen Völkerrecht und der Bundesverfassung führen.
2 Meldungen im Zusammenhang
Die im Februar 2008 mit rund 211'000 Unterschriften eingereichte Ausschaffungsinitiative verlangt, dass Ausländer automatisch ausgeschafft werden müssen, wenn sie wegen einer schweren Straftat verurteilt worden sind. Dasselbe gilt für jene, die missbräuchlich Leistungen der Sozialversicherungen oder der Sozialhilfe bezogen haben.

Laut Bundesrat verstösst die Initiative mit diesem harten Regime zwar nicht gegen zwingendes Völkerrecht, so dass sie gültig zu erklären ist. Ihre Annahme würde aber zu «erheblichen Kollisionen» mit dem übrigen Völkerrecht und mit Garantien der Bundesverfassung führen. Das Volksbegehren müsse deshalb dem Parlament zur Ablehnung empfohlen werden.

Gleichzeitig fällte der Bundesrat den Richtungsentscheid für einen Gegenvorschlag auf Gesetzesstufe. Mit einer Anpassung des Ausländergesetzes will er laut Mitteilung des Justiz- und Polizeidepartements (EJPD) «das Anliegen der Initiative aufnehmen, ohne dass ein Widerspruch zum Völkerrecht oder zu den Grundrechten der Bundesverfassung entsteht».

Anfang 2009 in die Vernehmlassung

Nach Auskunft von EJPD-Sprecherin Brigitte Hauser-Süess geht es insbesondere darum, die heute sehr unterschiedliche Praxis in den Kantonen zu vereinheitlichen. Dazu müssten die Gründe für den Widerruf ausländerrechtlicher Bewilligungen im Gesetz «präzisiert» werden.

Die Freisinnigen und die CVP begrüssen die Entscheide des Bundesrates. Die Initiantin SVP erteilte dem indirekten Gegenvorschlag eine Absage. Für die SP ist der Gegenvorschlag genauso wie die Initiative unnötig - das Ausländergesetz enthalte die nötigen Mittel gegen Ausländerkriminalität bereits.

Der Bundesrat will die Änderung des Ausländergesetzes Anfang 2009 in die Vernehmlassung schicken. Die Botschaft zur Volksinitiative und zum indirekten Gegenvorschlag muss den Räten bis August 2009 zugeleitet werden.

(smw/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Bern - Die Ausschaffungsinitiative der ... mehr lesen
Die Initiative der SVP «für die Ausschaffung krimineller Ausländer» wurde im Februar 2008 eingereicht. (Symbolbild)
Das Ausschaffungsgefängnis beim Flughafen Zürich-Kloten.
Bern - Der Bundesrat will Ausländer bei schweren Straftaten konsequent wegweisen und die Niederlassungsbewilligung künftig an eine erfolgreiche Integration knüpfen. mehr lesen
Richtiger Weg
Völkerrecht gilt wenn der Bürger dem zustimmt und ist solange gültig,wie der Bürger dies annimmt.Diese Initiative ist auf dem richtigen Weg ! Die Toleranzpolitik muss ein Ende haben.Thomas Mann formuliert Toleranz wird zum Verbrechen,wenn sie dem Bösen gilt.Es ist erste Pflicht des Bundesrates , die Bevölkerung zu schützen.Ich denke die Menschen in diesem Land haben die Nase voll,und wollen Taten sehen.Die Intergration muss eingefordert werden.ohne wenn und aber.Frankreich hat die Politik des Ausschaffens bereits umgesezt. Frankreich beschreitet diesen Weg auch,was anscheinend das Volkerrecht nicht tangiert!
Kriminelle Ausländer
Völkerrecht hin oder her - ich glaube kaum, dass der Bürger noch Verständnis hat, wenn Kriminelle hier schmarotzen...
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet.
Der sgv spricht sich für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine ...
Verbände Schon früh hat der sgv vor den finanziellen Folgen einer 13. AHV-Rente gewarnt. Die Finanzierungsvorschläge des Bundesrates, die eine Anhebung der Lohnprozente vorsahen, werden vom Verband als inakzeptabel bezeichnet. Der sgv spricht sich stattdessen für ein ausgewogenes Gesamtpaket aus, das eine moderate Erhöhung des Rentenalters sowie eine leichte Anhebung der Mehrwertsteuersätze beinhaltet. mehr lesen  
Reaktionär  Bern - Gegen die geplante Stiefkindadoption für Homosexuelle regt sich Widerstand. Sollte das Parlament das neue Adoptionsrecht in der vorliegenden Form verabschieden, ... mehr lesen 3
Reaktionäre Kräfte schliessen sich für das Referendum zusammen, mit dabei auch EDU-Präsident Hans Moser.
Unternehmenssteuerreform  Bern - Zu Beginn der Sommersession am Montagnachmittag beugt sich der Ständerat zum zweiten Mal über die Unternehmenssteuerreform III. Von einer Einigung sind die Räte weit entfernt: So weit wie der Nationalrat will die kleine Kammer der Wirtschaft nicht entgegenkommen. mehr lesen  
Der Bundesrat müsse dafür sorgen, dass sich der Tunnel bezahlt mache.
Gotthard 2016  Altdorf - Die Alpen-Initiative fordert den Bundesrat auf, mit der Verlagerung der Gütertransporte von der ... mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Sa So
Zürich 3°C 7°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Basel 3°C 10°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 1°C 5°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig starker Schneeregen starker Schneeregen
Bern 0°C 8°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Luzern 1°C 8°C trüb und nassleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
Genf 2°C 12°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wolkig, aber kaum Regen
Lugano 6°C 16°C freundlichleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten