Geheimdienste Libyens und der USA arbeiten zusammen

publiziert: Sonntag, 12. Jan 2003 / 09:06 Uhr

Washington - Im Kampf gegen den internationalen Terrorismus arbeiten libysche und amerikanische Geheimdienste nach Angaben von Libyens Revolutionsführer Muammar el Gaddafi zusammen.

Die Dienste beider Länder stünden in Kontakt und würden Informationen austauschen, sagte Gaddafi dem US-Nachrichtenmagazin Newsweek. Der libysche Geheimdienst handle mit Informationen über libysche Terroristen in den USA und Grossbritannien mit dem Ziel, die Verdächtigen auszulöschen.

Der Chef des Terrornetzwerkes El Kaida, Osama bin Laden, habe seine Position in den Augen vieler arabischer Jugendlicher gestärkt, sagte Gaddafi weiter. Es ist kein Kampf mehr zwischen Amerika und Bin Laden. Jeder ist auf der Seite von Bin Laden.

Der libysche Staatschef kritisierte gegenüber dem Magazin die Vorbereitungen auf einen möglichen Krieg gegen Irak. Zwar habe er mit dem irakischen Machthaber Saddam Hussein schon immer Meinungsverschiedenheiten zum Beispiel über den ersten Golfkrieg zwischen Iran und Irak, die Invasion Kuwaits und die Kurdenproblemamtik gehabt, betonte Gaddafi.

Ein Angriff der USA und ihrer Verbündeten sei aber nicht gerechtfertigt. Ich war mir mit Saddam nie einig. Aber das hat er nicht verdient. Der irakische Präsident sei möglicherweise irrational, eine Bedrohung stelle er jedoch nicht dar.

Libyen unterhält keine diplomatischen Beziehungen zu den USA. Erst Anfang Januar hatte US-Präsident George W. Bush die US-Sanktionen gegen Libyen um ein weiteres Jahr verlängert. Die USA verdächtigen Libyen der Unterstützung des Terrorismus und der Herstellung von Massenvernichtungswaffen.

(bert/sda)

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