Geiselnahme in Manila - Kinder frei

Hunderte von Menschen waren am Tatort, viele von ihnen hielten aus Solidarität mit dem Anliegen des Geiselnehmers Armando «Jun» Ducat brennende Kerzen in der Hand.

Forderung nach Bildung

Der über 60-jährige Ducat, der für spektakuläre Protestaktionen stadtbekannt ist, hatte von der Regierung verlangt, dass 145 der von ihm betreuten Kinder eine Hochschulausbildung bekommen. Zudem solle die Regierung ihren Eltern bessere Unterkünfte zur Verfügung stellen.

Die Polizei ging zunächst davon aus, dass Ducat von zwei Gehilfen begleitet wurde. Doch nach der Freilassung der Geiseln wurde lediglich ein weiterer Mann festgenommen.

Der nach eigenen Angaben mit Handgranaten und Schusswaffen bewaffnete Vorschuldirektor und sein Komplize hatten den Bus am Morgen in der Nähe des Rathauses von Manila zum Stehen gebracht.

Entschuldigung für Entführung

Bevor er sich in die Hände der Polizei begab, entschuldigte sich Ducat für die Geiselnahme. « »Ich bitte die Menschen von Parola um Verzeihung«, sagte er mit Blick auf den Slum, in dem die meisten der Kinder leben. »Ich habe es aus Liebe zu Euch getan.«

Das Geiseldrama nahm eine erste Wendung, als ein an Fieber erkrankter Junge freigelassen wurde. Der Filmschauspieler und Senator Ramon Revilla, der Ducat kennt und von der Polizei als Vermittler eingesetzt wurde, trug das Kind aus dem Bus heraus.

Einige Stunden später erklärte sich Ducat bereit, aufzugeben. Im Gegenzug stimmte die Polizei nach eigenen Angaben seiner Forderung zu, dass die Medien über das Geiseldrama berichten dürften, sagte ein Polizeisprecher.

(bert/sda)