Geiselnehmer töten Italiener und lassen drei Japaner frei

publiziert: Donnerstag, 15. Apr 2004 / 18:30 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 15. Apr 2004 / 19:18 Uhr

Bagdad - Erleichterung in Japan - Entsetzen in Italien: Nur wenige Stunden nach der Ermordung eines Italieners haben Geiselnehmer in Irak drei Japaner freigelassen.

In Irak gehen die Gefechte zwischen Aufständischen und den Besatzungstruppen weiter.
In Irak gehen die Gefechte zwischen Aufständischen und den Besatzungstruppen weiter.
Die freigelassenen Japaner seien wohlauf und befänden sich in der Obhut des Rats der Ulema in Bagdad, sagte ein Mitglied des Gremiums in Bagdad. Die drei Japaner waren am Donnerstag vergangener Woche von einer Gruppe entführt worden, die sich Mudschahedin-Brigaden nennt.

Entführer drohten mit Mord

Ihre Entführer hatten damit gedroht, sie bei lebendigem Leib zu verbrennen, sollte Japan nicht seine Truppen aus dem Irak abziehen. Japans Ministerpräsident Junichiro Koizumi hatte wiederholt erklärt, sein Land werde sich trotz der Morddrohungen nicht zu einem Abzug zwingen lassen.

Während die Nachricht von der Freilassung der drei Japaner in ihrer Heimat Erleichterung auslöste, machten Kämpfer der Grünen Brigaden erstmals ihre Drohung wahr und töteten eine ihrer Geiseln. Dabei handelt es sich um einen der vier entführten Mitarbeiter einer italienischen Sicherheitsfirma.

Italiener scheinbar erschossen

In einem Fax an den arabischen Fernsehsender El Dschasira teilten die Kidnapper mit, sie hätten den Mann erschossen, da Rom sich geweigert habe, seine Truppen abzuziehen. Der seit Montag verschwundene Italiener ist das erste bekannte Todesopfer unter den etwa 40 entführten Ausländern in Irak.

Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi zeigte sich entsetzt aber entschlossen: Dies werde am Friedensengagement der italienischen Soldaten aber nichts ändern.

Gefechte gehen weiter

In Irak selber gingen die Gefechte weiter. Unbekannte Angreifer töteten in Bagdad einen iranischen Diplomaten und einen US-Soldaten. Augenzeugen berichteten, bei Gefechten zwischen Amerikanern und Aufständischen nördlich von Falludscha seien vier Iraker und ein US-Soldat getötet worden.

Im Konflikt zwischen der US-Zivilverwaltung und dem radikalen Schiitenführer Muktada el Sadr zeichnete sich unterdessen ein möglicher Kompromiss ab. Ein Sprecher der El-Sadr-Bewegung sagte in der Pilgerstadt Nadschaf gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, die Miliz der Bewegung werde in eine politische Gruppierung umgewandelt.

Dafür habe sich die US-Armee verpflichtet, ihre Truppen aus den Wohngebieten von Nadschaf abzuziehen und die Gefangenen freizulassen. Die Einigung sei durch Bemühungen des schiitischen Klerus unter Grossajatollah Ali el Sistani zu Stande gekommen. US-Generalstabschef Richard Myers wollte die Berichte nicht kommentieren.

(pt/sda)

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