Unter die Lupe genommen

Geizkragen fühlen sich eher gestresst

publiziert: Dienstag, 4. Nov 2014 / 08:09 Uhr
Stress als natürliche Reaktion auf ein geiziges Dasein? (Symbolbild)
Stress als natürliche Reaktion auf ein geiziges Dasein? (Symbolbild)

Queensland/Achim - Geiziger Umgang mit Geld kann starke Stress- und Angstgefühle bewirken. Zu diesem Schluss kommen Verhaltensforscher der Queensland University, welche die psychologischen Reaktionen von Teilnehmern eines finanziellen Verhandlungsspiels unter die Lupe genommen haben.

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Im Gegensatz dazu erfahren Menschen, die anderen gegenüber grosszügig sind, weniger Sorgen und Angstzustände.

Soziales Lebewesen Mensch

«Der Mensch ist von Grund auf ein soziales Lebewesen. In zahlreichen Studien hat man beobachtet, dass bereits Kinder unter zwei Jahren kooperieren und dabei stets eine faire Vorgehensweise an den Tag legen», so Unternehmensberater Bernd Höhne auf Nachfrage von pressetext. Daher könne man die Ergebnisse dieser Studie gut nachvollziehen. «Diese ungerechte Behandlung lässt keine der beiden Parteien kalt», unterstreicht er.

«Es gibt unzählig viele Modelle zur Aufteilung von Gewinnspannen, die meistens nicht langfristig funktionieren. Die Erfahrung zeigt, dass sich 50-50-Verteilungen deutlich einfacher handhaben lassen und weniger hinterfragt werden», erklärt Höhne.

Bei diesem Modell handle es sich offensichtlich um eine soziale Vorprägung, die von Vorteil sei, da man sich eine detaillierte Aufrechnung der einzelnen Punkte, die hinterfragt werden könne, spare. «Immer wenn einer der beiden Verhandlungspartner mehr erreichen will, stellen sich in der Regel nach dem zweiten oder dritten Geschäft Probleme ein», führt der Unternehmensberater an.

Fiktives Verhandlungsspiel

Die Probanden sind dazu aufgefordert worden an einem fiktiven Verhandlungsspiel teilzunehmen, in dem die Spieler selbst darüber entscheiden, wie eine bestimmte Summe Geld untereinander aufgeteilt werden soll. Während einer der beiden Teilnehmer darüber entscheidet, wer vie viel bekommt, kann der andere das Angebot entweder annehmen oder ablehnen. Lehnt der zweite Spieler die Summe ab, so bekommt keiner der beiden Versuchspersonen Geld.

«Wir wollten die psychologischen Reaktionen verstehen, welche die Probanden in dieser Situation betreffen. Deshalb sollten sowohl Angebotsteller als auch Annehmender Herzfrequenzmessgeräte tragen, mit denen wir die Herzfrequenzvariabilität untersucht haben», erklärt Studienautor Uwe Dulleck. «Dabei sind wir zu dem Schluss gekommen, dass niedrige Angebote, die etwa 40 Prozent des Gesamtbetrags oder weniger ausmachen, zu einer Erhöhung der Herzrate sowie des Stresslevels von Angebotsteller und Begünstigtem führen."

Schuldgefühle als Erklärungsansatz

Co-Autor Markus Schaffner zufolge könnten die Schuldgefühle, welche der Angebotsteller aufgrund des niedrigen Betrages hat, als möglicher Erklärungsansatz dienen. »Die Ergebnisse können als Beweis dafür gesehen werden, dass wir uns in andere Menschen hineinfühlen und uns in derartigen Situationen in ihre Lage hineinversetzen«, beschreibt Schaffner. Die Resultate belegen, dass unfaires Verhalten im Spiel anderen gegenüber mit negativen Gefühlen einhergeht.

(awe/pte)

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