Gelungene Premiere in der Stadt

publiziert: Dienstag, 5. Aug 2003 / 23:01 Uhr

Die erste Entscheidung der Orientierungslauf-WM war nicht nur aus sportlicher Sicht ein voller Erfolg, sondern auch von der Ambiance her. Der erstmals in einer Stadt ausgetragene Wettkampf stiess bei den Schweizer Läufern durchwegs auf positives Echo.

Kuhglocken an der Eröffnungsfeier der OL-WM.
Kuhglocken an der Eröffnungsfeier der OL-WM.
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Das Motto des Organisationskomitees um Präsident Sönke Bandixen, den OL zu den Leuten zu bringen, hat sich bewährt. Zahlreiche Zuschauer auf den Strassen sowie im Ziel in der Eishalle Lido sorgten für eine Gänsehaut-Stimmung. "Es war noch krasser als ich gedacht habe", erklärte die frischgebackene Sprint-Weltmeisterin Simone Luder.

Die Anfeuerungsrufe des Publikums seien extrem motivierend gewesen. Für Vroni König-Salmi, die als Vierte knapp eine Medaille verpasste, war es einfach nur genial. Und David Schneider, hervorragender Sechster bei den Männern, entgegnete: "Es war gigantisch, was da abging. Es ist schön, so zu laufen."

Die Befürchtungen von Behinderungen durch in der Stadt schlendernde Personen erwiesen sich als haltlos, obwohl es kaum Absperrungen gab. "Als ich eine Alternativroute wählte, habe ich gemerkt, dass die Leute darauf nicht vorbereitet waren, aber das war kein Problem", sagte Luder. Auch König-Salmi fühlte sich durch die Zuschauer nicht gestört. "Sie sind schön in Gassen gestanden, das ist super gewesen." Für Silbermedaillen-Gewinnerin Marie-Luce Romanens lag die Problematik einzig darin, sich "in der tollen Stimmung nicht ablenken zu lassen und die Nerven zu behalten."

Ist ein Stadt-OL eine Form für die Zukunft? "Man muss akzeptieren, dass es etwas anderes ist", so der zehntplatzierte Sven Kropf, "wenn einem dies gelingt, dann ist es grandios." Nationaltrainer Nik Suter findet diese Art von Wettkampf sehr attraktiv und spannend. "Es ist ein anderes Profil gefragt." Die mentale Komponente sei sehr wichtig. "In der Stadt kannst du dich nicht verirren, da ist die Routenwahl entscheidend."

Suter gibt allerdings zu bedenken, dass der organisatorische Aufwand extrem sei. Für internationale Meisterschaften lohne es sich allerdings. Wie sieht es mit dem Training für solch einen Wettbewerb aus? "Das ist sehr schwierig", erläuterte Suter. Man müsse zu Zeiten üben, in welchen der Verkehr nicht so ausgeprägt sei.

Das Fazit des ersten Orientierungslaufs in einer Stadt fällt sehr positiv aus und wird sicher Nachahmer finden. Denn die Athleten, die mehrheitlich für sich alleine in einsamen Wäldern auf Postensuche gehen, haben eine tolle Ambiance verdient.

(Sascha Fey, Rapperswil/Jona/Si)

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