Gelungener Auftakt am Schauspielhaus Zürich

publiziert: Sonntag, 18. Sep 2005 / 18:19 Uhr

Zürich - Mit einem Feuerwerk von vier Premieren an drei Tagen hat Matthias Hartmann seine Intendanz am Schauspielhaus Zürich eröffnet.

Matthias Hartmann erhielt für die vier Premieren starken, jedoch nicht frenetischen Applaus.
Matthias Hartmann erhielt für die vier Premieren starken, jedoch nicht frenetischen Applaus.
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Alle Aufführungen waren gelungen, aber nicht berauschend und erhielten starken, aber nicht frenetischen Applaus.

Die auch in Deutschland gefeierte Schweizer Regisseurin Barbara Frey eröffnete am Donnerstag im Pfauen mit Ibsens «John Gabriel Borkmann». Keine leichte Aufgabe, wirkt doch das 1897 uraufgeführte Stück über einen vergrämten Bankrotteur in Zeiten von feudal abgefundenen Crash-Managern leicht verstaubt.

Frey gelang es, den existenziellen Kern der Verzweiflung von Borkmann, seiner Gattin und seiner todkranken Schwägerin freizulegen und eine packende Endzeitstimmung zu generieren.

«Todesvariationen»

Am Samstag wurden die Besucher im Schiffbau erneut mit einer tieftraurigen Situation konfrontiert, erneut in einem kargen Raum - diesmal weiss: Jon Fosse konfrontiert in «Todesvariationen» ein Elternpaar, das gerade die einzige Tochter verloren hat, mit sich selber in jungem Alter, der Tochter, als sie noch lebte und ihrem Freund, dem Tod.

Matthias Hartmann brachte seine dritte Fosse-Inszenierung von seinem früheren Arbeitsort Bochum mit, wo sie bereits Erfolge gefeiert hatte, nicht zuletzt dank der beeindruckenden Darstellung der Tochter durch Catherine Seifert.

Bereits tags zuvor, am Freitag, hatte Hartmann die heiss erwartete Uraufführung von Botho Strauss´ «Nach der Liebe beginnt ihre Geschichte» präsentiert. Erzählt wird vom Ehepaar Astel und Kiro, dessen erfrorene Liebe (laut Programmkleber) in einem Art Laborversuch der Haushälterin «restored» wird.

Hartmann bot wie schon 1998 in «Kuss des Vergessens» eine Fülle phantasievoller Regieeinfällen auf, die dem Stück gut taten. Dennoch reichte die Aufführung nicht ganz an diejenige von damals heran. Das lag möglicherweise an den Darstellern, von denen vor allem Robert Hunger-Bühler enttäuschte.

Ganz anders als die drei übrigen Premieren, die mehr oder weniger alle das traurige Misslingen von menschlichen Beziehungen thematisierten, war die letzte: die Uraufführung von Igor Bauersimas «Lucie de Beaune».

(sda)

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