Gemälde im Wert von einer Mrd. Dollar beschlagnahmt

Die Bilder haben einen Schätzwert von einer Millarde Dollar (1,3 Milliarden Franken). Anlass sei ein mehr als zehn Jahre dauernder Rechtstreit von Noga mit der russischen Regierung, berichteten russische Medien. Die Sammlung französischer Impressionisten aus dem staatlichen Puschkin-Museum war bis zum vergangenen Sonntag in Martigny gezeigt worden.

Der Zoll im Wallis habe die Beschlagnahmung angeordnet. Die Angelegenheit solle noch heute Mittwoch vor einem Gericht in Genf verhandelt werden, meldete die Agentur RIA-Nowosti.

Russen erwarten baldige Rückkehr ins Puschkin Museum

Der Botschaftsrat der russischen Botschaft in Bern, Juri Solowjew, sagte der Agentur Interfax: «Wir dramatisieren die Situation nicht und wir erwarten in den nächsten Stunden die Entscheidung des Gerichtes über die Aufhebung des Arrests.»

Irina Antonowa, die Direktorin des Puschkin-Museums, verlangte in Moskau eine sofortige Rückgabe der Gemälde: «Es kann nicht sein, das künstlerische Werke zu Geiseln von irgendwelchen politischen, wirtschaftlichen oder anderen Verstrickungen werden» erklärte sie.

Juritisch-technischer Fehler?

Das Kulturministerium verwies darauf, dass die Schweiz eine ungehinderte Rückkehr der Leihgaben nach Russland garantiert habe. Ein Vertreter der Regierung, Michail Barschtschewski bezeichnete den Arrest als merkwürdig. «Ich habe das Gefühl, dass es sich um einen juristisch-technischen Fehler handelt, sagte er.

Noga prozessiert mit der russischen Regierung seit 1994 um angeblich unbezahlte Rechnungen für Lebensmittellieferungen. Die Firma hatte in den vergangenen Jahren versucht, auch Flugzeuge und Segelschulschiffe sowie anderes russisches Regierungseigentum in Westeuropa beschlagnahmen zu lassen.

(fest/sda)