Biologische Ursachen erstmals erforscht

Gene haben Schuld an Schizophrenie

publiziert: Dienstag, 22. Jul 2014 / 11:06 Uhr
Grundlage für neue Therapien.
Grundlage für neue Therapien.

Cardiff - Ein internationales Forscherteam unter der Leitung der Cardiff University hat 80 bisher unbekannte Gene identifiziert, die das Risiko an Schizophrenie zu erkranken, erhöhen können.

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Laut der in «Nature» veröffentlichten weltgrössten genetischen Studie zu dieser Krankheit kann Schizophrenie biologische Ursachen haben. Damit könnte ein Ansatzpunkt für neue Behandlungsmöglichkeiten gefunden sein.

37'000 Patienten untersucht

Wissenschaftler haben lange über die Bedeutung von Genen für die Schizophrenie diskutiert. An dieser Krankheit leiden weltweit mehr als 24 Mio. Menschen. Die Fachleute aus 35 Ländern haben nun den genetischen Aufbau von mehr als 37.000 Patienten untersucht und ihn mit jenem von rund 110.000 gesunden Menschen verglichen.

Die Mediziner fanden mehr als 100 Gene, die Menschen anfälliger für eine Schizophrenie machen. 83 dieser Gene wurden noch nie zuvor identifiziert. Viele dieser Gene spielen bei der Weitergabe von chemischen Botschaften im Gehirn eine Rolle. Andere stehen mit dem Immunsystem in Zusammenhang. Sie beeinflussen die natürliche Abwehr des Körpers gegen die Krankheit.

«Echte» psychiatrische Erkrankung

Laut dem leitenden Forscher Michael O'Donovan war es viele Jahre lang schwierig, neue Ansätze für die Behandlung von Schizophrenie zu finden. Schuld daran war auch das mangelnde Wissen über die Biologie der Krankheit. «Das Finden einer ganzen Reihe neuer genetischer Verbindungen eröffnet die Möglichkeit für Experimente zur Erforschung der Biologie dieser Krankheit und macht Hoffnung.»

David Curtis vom University College London zufolge wird die Psychiatrie mit der neuen Studie in die gleiche Kategorie wie andere Bereiche der Medizin eingereiht. «In der Vergangenheit haben wir mit der Sichtweise gekämpft, dass psychiatrische Erkrankungen keine 'wirklichen' Krankheiten sind. Frühe genetische Studien waren wenig erfolgreich. Dabei handelt es sich um biologische Prozesse.»

Gerome Breen von King's College London, der zwar nicht an der aktuellen, aber bei weiteren Studien dabei sein wird, betont, dass diese Ergebnisse eine Revolution bedeuten. «Wir haben jetzt eine riesige Menge an neuen Daten zu erforschen. Damit gibt es auch viele neue Ideen für neue Behandlungsansätze. Das ist von entscheidender Bedeutung. Die Medikamente zur Behandlung von Schizophrenie haben sich seit den 1970er Jahren nicht entscheidend verändert.»

(bert/pte)

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