Genfer Raser tötet filmenden Kollegen

publiziert: Freitag, 21. Jul 2006 / 17:56 Uhr

Genf - Ein gefährliches Spiel von zwei 20-Jährigen hat am Montag bei Avusy GE ein Todesopfer gefordert.

Das Opfer und der Fahrer wollten ein Manöver im Rallye-Stil filmen.
Das Opfer und der Fahrer wollten ein Manöver im Rallye-Stil filmen.
Ein junger Mann war dabei, seinen Kollegen in einer gefährlichen Kurve vom Strassenrand aus beim Rasen zu filmen, als er von dessen Wagen erfasst wurde.

Das mit einer Digitalkamera aufgenommene Filmmaterial wurde von den Untersuchungsbehörden ausgewertet. Es zeigt unter anderem, wie die beiden vor dem Unfall auf einer Landstrasse unterwegs waren und der Tachometer im Auto 170 km/h anzeigt. Zum Zeitpunkt dieser Aufnahme waren auch andere Verkehrsteilnehmer auf der Strasse unterwegs.

Aussen-Aufnahme bei Rennstrecke

Auf einer Strecke, bei der auch Autoralleys durchgeführt werden, stieg einer der beiden aus dem Fahrzeug aus. Er wollte seinen Kollegen von einer gefährlichen Kurve aus filmen. Während der Autorennen ist diese Stelle fürs Publikum gesperrt.

Und genau dort passierte es: Der mit hoher Geschwindigkeit herannahende Wagen wurde aus der Kurve getragen und prallte in den jungen Mann am Strassenrand.

Vorsätzliche Tötung

Untersuchungsrichter Valerie Lauber beschuldigt den Lenker der vorsätzlichen Tötung. Es sei vom Eventualvorsatz auszugehen, da der junge Mann einen tödlichen Unfall in Kauf genommen habe, begründete Lauber. Dabei hätte er nicht nur sich selbst und seinen Kollegen, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet.

Dem Raser wurde sowohl der Ausweis als auch sein Auto entzogen. Da keine Fluchtgefahr bestehe, sei er nach der Einvernahme nicht in Haft genommen worden, hiess es weiter.

(bert/sda)

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