Preisverleihung in Darmstadt

Georg-Büchner-Preis ging an Friederike Mayröcker

publiziert: Sonntag, 28. Okt 2001 / 11:48 Uhr

Darmstadt - Mit einer eigenen Erzählung hat sich die österreichische Dichterin Friederike Mayröcker für den Georg-Büchner-Preis bedankt. In der assoziativen "Phantasie" zeichnete sie bei der Preisverleihung am Samstag in Darmstadt die Gefühlsregungen des Schriftstellers Lenz nach, dem auch Büchner ein Stück widmete.

Friederike Mayröcker: Sie erhielt den Georg-Büchner-Preis.
Friederike Mayröcker: Sie erhielt den Georg-Büchner-Preis.
Ausserdem gedachte die 76-jährige Poetin ihres "liebsten Vertrauten Ernst Jandl", der im vergangenen Jahr gestorben ist. Er hätte "an meiner Freude und meiner Ergriffenheit Anteil genommen, könnte er heute hier sein", sagte Mayröcker.

Zuvor hatte der Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Christian Meier, die Urkunde der mit 60'000 Mark dotierten Auszeichnung überreicht. Die Dichterin werde dafür gewürdigt, die deutsche Literatur mit ihrem umfangreichen Werk um "Sprachströme, Worterfindungen und Assoziationsereignisse" bereichert zu haben.

Sie habe ihren Lesern das "Reservat ihrer unerschrockenen Empfindungen" geöffnet und die "Geheimnisse der Poesie begreifbar" gemacht. "Von Buch zu Buch den gewaltigen Dialog mit sich selbst fortführend, lehrt sie, was es heisst, einer Überfülle der Zeit, der Angst und auch des Glücks Herr zu werden", schliesst die Urkunde.

In seiner Laudation erinnerte der Lyriker Thomas Kling daran, dass Mayröcker erst spät zur Literatur gekommen sei, da sie als Lehrerin für ihre Familie aufkommen musste. Dass ihr wegen des Zweiten Weltkrieges das Studium versagt blieb, wertete Kling als Glücksfall: "Schliesslich ist uns eine schlecht dichtende Germanistin erspart geblieben."

Neben dem Büchner-Preis wurden zwei weitere Auszeichnungen in Höhe von je 20'000 Mark vergeben. Der Berliner Publizist Friedrich Dieckmann erhielt den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay. Der Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa ging an Horst Bredekamp.

(sk/sda)

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