«Erdbeben-Zwischenfall»

Geothermie soll neu national überwacht werden

publiziert: Montag, 22. Jul 2013 / 09:57 Uhr / aktualisiert: Montag, 22. Jul 2013 / 10:39 Uhr
Das Nesjavellir-Geothermie-Kraftwerk in Þingvellir, Island.
Das Nesjavellir-Geothermie-Kraftwerk in Þingvellir, Island.

Bern - Die Schweiz soll ihre Strategie bei der Geothermie ändern. Dies fordert ETH-Professor Domenico Giardini in Zeitungsinterviews. Es sei an der Zeit, die bisher von lokalen Behörden geplanten Projekte national zu koordinieren und zu überwachen.

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Dadurch könne man viel schneller neue Erkenntnisse gewinnen und die Technologie weiter entwickeln, sagte Giardini den Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Bund» im Interview. Es wäre «grundfalsch», wegen der Erdbeben in St. Gallen und zuvor in Basel auf die Förderung der Geothermie zu verzichten, betonte der ETH-Professor.

Zudem sind aus Sicht des ETH-Delegierten für Tiefengeothermie grössere, vom Bund koordinierte Projekte wichtig. Mit diesen liessen sich im Hinblick auf die Energiewende entsprechende Mengen an Elektrizität für den nationalen Strommarkt produzieren.

Italien, Indonesien, die USA oder Island sind weiter

«Hier hinkt die Schweiz massiv hinterher, es ist kein einziges Projekt in der Umsetzung, mit dem in absehbarer Zukunft bedeutende Mengen an Strom erzeugt werden könnten.» Andere Länder wie Italien, Indonesien, die USA oder Island seien da schon viel weiter, sagte Giardini weiter.

Es wäre «grundfalsch», wegen der Erdbeben in St. Gallen und zuvor in Basel auf die Förderung der Geothermie zu verzichten, betonte der ETH-Professor. Gerade jetzt müsse man noch mehr forschen und in Tests investieren, wenn man eines Tages den Atomstrom mit erneuerbaren Energien ersetzen wolle.

Natürlich müsse man alles dafür tun, solche «Zwischenfälle» wie in St. Gallen zu vermeiden. Doch man könne auch viel daraus lernen. «Es wäre tragisch, wenn wir die enormen Energiereserven unter unseren Füssen deshalb ungenutzt liessen.»

(dap/sda)

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Gehts eigentlich noch?
"Es wäre tragisch, wenn wir die enormen Energiereserven unter unseren Füssen deshalb ungenutzt liessen."

Ist das ein Professor für Propaganda oder wofür?
Natürlich möchte dieser feine Herr noch mehr Geld für die Forschung, an der auch seine Existenz klebt.

Obige Aussage liesse sich genausogut auf spaltbares Material übertragen.
Ich fände es tragisch, wenn wir diese enormen Energiereserven ungenutzt liessen....

... und eine gut funktionierende, störungsfrei seit 4 Jahrzehnten arbeitende, bandenergieliefernde und risikoarme Stromversorgung auf den Haufen kehren, nur um Politikern und Wissenschaftlern ein Auskommen und ein Denkmal zu bescheren.
Und dabei Risiken eingehen, die kein Mensch abschätzen kann.
Das Verhalten der Kernkraftgegner und EE-Befürworter ist entlarvend. Während die Kernkraft verteufelt wird, die in unserem Land noch nie jemanden hat zu Schaden kommen lassen, werden die - noch gänzlich unbekannten - Risiken der Geothermie heruntergespielt.
Im Boulevardblatt der Nation können Interessierte einen interessanten Leserbeitrag zur Kenntnis nehmen, in dem ein offensichtlich realitätsverlustiger Schreiber findet, Erdbeben und tausende Tote seien zwar schrecklich, aber man könne ja nachher Schwamm drüber und weitermachen.

Mir reicht es mit diesen falschen Aposteln im Land, die alles und jeden opfern würden, nur, um die ihnen aus religiös-fanatischen oder Profit-Gründen unliebe Kernkraft zu bodigen, unsere Stromversorgung zu gefährden und verteuern und dabei auch Risiken wie Erdbeben, Naturverschandelung, Trinkwasserverschmutzung und dergleichen einfach mit Schulterzucken abtun.

Es bleibt folgende Feststellung:

Schweiz:
5 Kernkraftwerke, rund 4 Jahrzehnte Betrieb
ernsthafte Störungen/Gefährdungen: Anzahl 0
gelieferte Strommenge: 40% des Landesbedarfs

vs.

2 Tiefenbohrversuche, 0 Betriebsdauer
ernsthafte Störungen/Gefährdungen: Anzahl 2
(Gefährdung von Leib und Leben)
gelieferte Strommenge: 0
Kosten: horrend, ohne positives Ergebnis

Volksabstimmung, aber avanti!
Diese Hinterzimmerentscheide selbstherrlicher Politiker-Industrie-Verfilzung sind zu beenden!
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