Geplanter Hitler-Film sorgt in den USA für Zoff

Adolf Hitler, wie er «Cowboy und Indianer» spielt. Hitler als Bohemien, als verwundeter Soldat eines bayerischen Freiwilligen-Regiments im Ersten Weltkrieg, als begabter Redner. Kann man so etwas Amerikanern zeigen, ohne heimliche Sympathien für den schlimmsten Verbrecher des 20. Jahrhunderts zu wecken? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Debatte in den USA.

«Gibt es denn eine Notwendigkeit, dieses Monster menschlich erscheinen zu lassen?», fragt Abraham H. Foxman, der Direktor der US-Abteilung der Anti-Defamation League. Die Geschichte habe das Urteil über den Verantwortlichen für den Tod von Millionen von Menschen gesprochen.

«Beste Sendezeit für Hitler», titelte das «Jewish Journal for Greater Los Angeles». Und Rabbi John Rosove vom Israel-Tempel in Hollywood warnte, der CBS-Film werde «den Hassern in Amerika, genau wie in Europa und im Nahen Osten Auftrieb geben». Die Kritiker werfen CBS vor, im Kampf um Einschaltquoten skrupellos auf den Namen eines Massenmörders zu setzen.

CBS-Chef Leslie Moonves hielt dagegen: «Es geht hier um das sehr aktuelle Thema, wie schlimme Typen an die Macht kommen können», sagte er unter Anspielung auf Osama bin Laden und Saddam Hussein.

(ba/sda)