Gewalt im Gazastreifen

publiziert: Dienstag, 16. Aug 2005 / 21:40 Uhr

Neve Dekalim - Der Widerstand jüdischer Siedler gegen die Räumung des Gazastreifens hat an Schärfe zugenommen.

Die Israelis reissen die Siedlungen mit riesigen Bulldozern ein.
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Allein in Neve Dekalim im Siedlungsblock Gusch Kativ nahmen Polizei und Armee Dutzende Abzugsgegner fest.

Auch in anderen Siedlungen kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Im gesamten Gazastreifen nahmen Sicherheitskräfte bis zum späten Nachmittag 217 radikale Gegner des israelischen Abzugs fest.

Die Frist für die freiwillige Evakuierung der Siedlungen lief noch bis um Mitternacht, danach sollte zwangsweise geräumt werden.

Dennoch begann die israelische Armee schon am Abend mit der Evakuierung der grössten Siedlung, Neve Dekalim.

Hälfte hat die Siedlung verlassen

Nach Behördenangaben hatte bis am Abend etwa die Hälfte der 1700 Siedlerfamilien den Gazastreifen verlassen. Nur eine kleinere der insgesamt 21 Siedlungen war allerdings komplett geräumt.

In anderen Siedlungen bereiteten sich Abzugsgegner darauf vor, sich ihrer gewaltsamen Evakuierung zu widersetzen.

In Neve Dekalim durchbrach die Polizei am Morgen das Eingangstor zur Siedlung und verschaffte sich gewaltsam Zugang zur "Hauptstadt" des Siedlungsblocks Gusch Kativ. Eine Planierraupe walzte eine Absperrung nieder.

Siedlungen gestürmt

Hunderte von Polizisten und Soldaten stürmten in die Siedlung, hunderte von jungen Abzugsgegner versperrten ihnen den Weg.

Von den Demonstranten in Neve Dekalim schaffte die Polizei rund 50 nach Israel und setzte damit erstmals im Rahmen des Abzugs Ausweisungen von Juden aus dem Gaza-Streifen durch.

Der israelische Verteidigungsminister Schaul Mofas sagte, Gesetzesverstösse durch gewalttätige Demonstranten im Gazastreifen würden nicht geduldet.

Nach dem Abzug sollen die geräumten Siedlungen nach seinen Worten noch einen Monat lang für Palästinenser gesperrt sein.

Viele militante Israelis

Widerstand wird bei dem Beginn der Zwangsräumung vor allem von etwa 5000 militanten Israelis erwartet, die sich illegal im Gazastreifen aufhalten.

Im Süden Israels wurden etwa 800 Abzugsgegner in Gewahrsam genommen, die über den Kissufim-Übergang in den Gazastreifen eindringen wollten.

Israel hatte am Montag nach 38 Jahren Besatzung gegen den Widerstand jüdischer Siedler mit dem Abzug aus dem Gazastreifen begonnen.

(rr/sda)

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