UNO verurteilt Gewalt von Albanern in Südserbien

Gewaltsame Zwischenfälle in Kosovska Mitrovica

publiziert: Dienstag, 30. Jan 2001 / 22:25 Uhr

Mitrovica/New York - Im Süden der geteilten Stadt Kosovska Mitrovica im Kosovo ist es am Dienstag zu gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Albanern und französischen Soldaten der internationalen Friedenstruppe (KFOR) gekommen. Die Vereinten Nationen verurteilten die jüngsten Gewaltakte.

Der amtierende Ratspräsident Kishore Mahbubani verlangte in New York, «die Täter zur Rechenschaft zu ziehen». Den Angriffen der Albaner war zuletzt am Samstag ein jugoslawischer Soldat zum Opfer gefallen, vier weitere wurden verletzt.

In einer offiziellen Erklärung, die Mahbubani im Namen aller 15 Mitglieder verlas, nannte der Rat «Extremismus in und um das Presovo-Tal inakzeptabel». Er appellierte an die Führung der Albaner in Südserbien, zur Stabilisierung der Situation beizutragen und mit der Regierung in Belgrad nach einer friedlichen Lösung zu suchen.

Nächtliche Ausgangssperre

Bei den Auseinandersetzungen vom Dienstag soll es nach Augenzeugenberichten Verletzte auf beiden Seiten gegeben haben. Ein KFOR-Sprecher sagte dagegen der Belgrader Nachrichtenagentur Beta, unter den Verletzten seien keine KFOR-Soldaten. Die KFOR verhängte eine nächtliche Ausgangssperre über die Unruheviertel der Stadt.

Mindestens fünf Fahrzeuge der KFOR und UNO-Polizei (UNMIK) seien angezündet worden, meldete der Belgrader Sender B-92 aus Mitrovica. Albanische Demonstranten hätten am Abend zudem ein Gebäude der UNO- Polizei umstellt. Es seien Schüsse aus automatischen Waffen und Explosionen von Schock-Granaten zu hören gewesen, berichtete Beta.

Die aufgebrachte Menge versuchte, vom südlichen Stadtteil über eine Brücke zum serbisch dominierten nördlichen Teil vorzudringen. Die mit Gasmasken und Schutzschilden ausgestatteten französischen KFOR-Soldaten feuerten Tränengas, Gummigeschosse und Schock- Granaten ab, um die Menge von der Brücke zu vertreiben.

Auf der nördlichen Seite des Ibar-Flusses versammelten sich bis zum Nachmittag etwa 2000 Serben. Nach Angaben eines UNMIK-Sprechers verhielten sich die Serben jedoch ruhig. Der Sender B2-92 berichtete am Abend von einer sehr starken Explosion in Nord- Mitrovica. Eine Rauchsäule sei über dem Wohngebiet zu sehen gewesen.

Spirale der Gewalt stoppen

Der Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen im Kosovo, Hans Haekkerup, appellierte an die Bevölkerung von Mitrovica, «die Spirale der Gewalt zu stoppen». Die Vereinten Nationen würden alles unternehmen, um für Sicherheit in der Stadt zu sorgen, versprach Haekkerup.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) verurteilte unterdessen einen Angriff «albanischer Extremisten» auf sechs einheimische OSZE-Mitarbeiter in Mitrovica. Die Verschleppung der Mitarbeiter am Vorabend sei «inakzeptabel», sagte der Chef der OSZE-Mission, Dan Everts, in Pristina nach Angaben der Nachrichtenagentur Beta.

Die OSZE-Mitarbeiter waren in ihren Fahrzeugen im südlichen, von Albanern bewohnten Stadtteil Mitrovicas von einer Menschenmenge angriffen, geschlagen und anschliessend entführt worden. Dänischen KFOR-Soldaten gelang es, sie wieder frei zu bekommen.

(kil/sda)

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