Gewerkschaften fordern Mindestlohn von 3500 Fr.

publiziert: Dienstag, 15. Apr 2008 / 12:53 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 15. Apr 2008 / 13:27 Uhr

Bern - Niemand soll in der Schweiz weniger als 3500 Franken im Monat oder 20 Franken pro Stunde verdienen. Gelernte hätten zudem Anspruch auf einen Lohn von 4500 Franken. Das fordert der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) in einer neuen Kampagne.

«Wer Lohnarbeit leistet, muss vom Mindestlohn auch leben können», sagte SGB-Präsident Paul Rechsteiner.
«Wer Lohnarbeit leistet, muss vom Mindestlohn auch leben können», sagte SGB-Präsident Paul Rechsteiner.
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«Wer Lohnarbeit leistet, muss vom Mindestlohn auch leben können», sagte SGB-Präsident Paul Rechsteiner vor den Medien in Bern. Mit der Neulancierung der Mindestlohnkampagne wolle man die Löhne den heutigen Bedingungen anpassen.

Die neuen Mindestlohnforderungen des SGB berufen sich auf ein Existenzminimum für einen Einpersonenhaushalt von 3570 Franken. Rund 200'000 Personen arbeiten laut SGB heute für Löhne, die unter der offiziellen Armutsgrenze liegen. 11 Prozent der Arbeitenden erhalten gemäss Rechsteiner weniger als 3500 Franken Lohn.

Mit dem Mindeststundenlohn von 20 Franken will der SGB auch die Teilzeitbeschäftigten in die Lohnverbesserungen einbeziehen. Diese arbeiteten oft im Stundenlohn und unter prekären Bedingungen, sagte Rechsteiner.

Mindestvergütung für Lehrlinge

Die Forderung nach einem Mindestmonatslohn in allen Branchen für Gelernte ist neu. Neben dem Betrag von 4500 Franken setzt der Gewerkschaftsbund auch eine nach unten begrenzte Limite für Lehrlinge: Diese sollten mindestens 1000 Franken verdienen. «Eine Lehre ist volkswirtschaftlich von grösster Bedeutung», sagte SGB-Chefökonom Daniel Lampart.

Deshalb könne es nicht sein, dass gelernte Arbeitskräfte nur unwesentlich mehr verdienten als Ungelernte. Es müsse ein Anreiz bestehen, eine Lehre zu absolvieren.

Der SGB will die neuen Standards für Minimallöhne über Gesamtarbeitsverträge (GAV) erreichen. In Branchen ohne GAV brauche es gesetzliche Mindestlöhne, die in Form von Normalarbeitsverträgen umgesetzt werden könnten, forderte Rechsteiner.

Gerade auch im Kontext der bilateralen Verträge und der Personenfreizügigkeit seien Mindestlöhne absolut notwendig.

(fest/sda)

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