Giftspuren an drei Orten

publiziert: Samstag, 25. Nov 2006 / 10:33 Uhr

London - Im Fall des vergifteten Ex-Agenten Alexander Litwinenko haben britische Ermittler Spuren einer hochgiftigen Substanz an drei früheren Aufenthaltsorten des 43-Jährigen gefunden.

Alexander Litwinenko verstarb am Donnerstagabend.
Alexander Litwinenko verstarb am Donnerstagabend.
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In der Wohnung des früheren russischen Geheimdienstlers, einem Hotel und in einem Sushi-Restaurant seien Rückstände von Polonium 210 gefunden worden, erklärte die Polizei in London.

Litwinenko hatte sich in dem Londoner Hotel und dem Lokal mit angeblichen Informanten getroffen, darunter einem Ex-Spion des früheren sowjetischen Geheimdienstes KGB.

Litwinenko starb am Donnerstagabend auf der Intensivstation eines Londoner Spitals.

Anschuldigungen

Kurz vor seinem Tod in der Nacht zum Freitag hatte Litwinenko Russlands Präsident Wladimir Putin des Mordes beschuldigt. Putin wies die Vorwürfe am Rande des EU-Russland-Gipfels in Helsinki zurück.

Russische Menschenrechtler warfen der EU vor, im Fall Litwinenko demokratische Standards zu vernachlässigen.

Es gebe eine «zynische Handelsformel» unter dem Motto «Schweigen für Gas», schreibt die Menschenrechtlerin Schor-Tschudnowskaja in der «Frankfurter Rundschau» (Samstagsausgabe).

Kritische Stimmen werden lauter

Die Menschenrechtlerin warnt in dem Beitrag, in der russischen Zivilgesellschaft würden Stimmen lauter, «die von einer heimlichen, aber immer deutlicher zu Tage tretenden Komplizenschaft der westlichen politischen und wirtschaftlichen Eliten mit Putins Regime sprechen.»

Den früheren Demokratisierungsbemühungen Europas laufe dies klar zuwider.

Russland um Mithilfe gebeten

Der Mordvorwurf hat mittlerweile auch die britische Regierung auf den Plan gerufen. Das Sicherheitskabinett «Cobra» traf sich nach Angaben vom Freitag bereits drei Mal, um über den Fall Litwinenko zu beraten.

Das gilt als Zeichen, dass der Vorfall weitere Kreise zieht. Grossbritannien bat zudem Russland um Mithilfe bei der Aufklärung des mysteriösen Todesfalls.

Scotland Yard intensivierte die Fahndung nach den unbekannten Tätern und durchsuchte dabei auch mehrere Gebäude sowie die Wohnung Litwinenkos. Dabei fanden Spezialisten Spuren des radioaktiven Materials.

(rr/sda)

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