40% Zustimmungsrate

Gingrich hat überraschend deutlich die Nase vorn

publiziert: Freitag, 16. Dez 2011 / 13:39 Uhr
Newt Gingrich ist die neue Galionsfigur erzkonservativer Republikaner.
Newt Gingrich ist die neue Galionsfigur erzkonservativer Republikaner.

Einer der streitlustigsten und umstrittensten Ex-Politiker der USA feiert gerade ein bemerkenswertes Comeback als Präsidentschaftskandidat. Doch die Kritiker von Newt Gingrich meinen, dass seine Bemühungen zum Scheitern verurteilt sind.

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«Je höher ein Affe nach oben klettert, desto besser kann man seinen Hintern sehen», war der blumige Kommentar von Barack Obamas leitendem Wahlkampfmanager David Axelrod.

Ursprünglich räumte man Gingrich wenige Chancen ein, Präsidentschaftskandidat der Republikaner zu werden. Inzwischen ist es ihm jedoch gelungen, die anderen Bewerber in den Hintergrund zu drängen. Laut einer neuen Umfrage des Wall Street Journal und NBC News kommt Gingrich auf eine Zustimmungsrate von 40 Prozent. Weit abgeschlagen auf Platz zwei folgt der ehemalige Gouverneur Mitt Romney mit gerade einmal 23 Prozent.

Romney trat vor vier Jahren als Präsidentschaftskandidat an und hat seinen Wahlkampf nie völlig unterbrochen. Im Gegensatz dazu war Gingrich über ein Jahrzehnt von der politischen Bühne verschwunden und seit er wieder da ist, ist seine Wahlkampfkasse nur bescheiden gefüllt.

Ein mächtiger Mann im Repräsentantenhaus

Nach seiner langen Abwesenheit kann man leicht vergessen, wie mächtig Gingrich noch vor zwei Jahrzehnten war, als er den Republikanern zum ersten Mal seit vierzig Jahren zu einer Mehrheit im Repräsentantenhaus verhalf. Als Sprecher dieser Kammer war er vier Jahre lang sowohl damit beschäftigt, heftige Kämpfe mit dem damaligen Präsidenten Bill Clinton auszutragen als auch damit, mit ihm Kompromisse auszuhandeln.

Diese Kompromisse bescherten den USA einige ausgeglichene Haushalte und Gesetzesreformen. Die Kämpfe aber wurden so erbittert geführt, dass die Regierung aufgrund mangelnder Gelder regelrecht handlungsunfähig gemacht wurde.

Die Republikaner strengten sogar ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Clinton an, da er wegen der Affäre mit einer Praktikantin im Weissen Haus gelogen hatte. Diese Episode lädt zu Vergleichen mit Gingrichs Privatleben ein. Er ist inzwischen zum dritten Mal verheiratet und musste öffentlich zugeben, seiner Frau untreu gewesen zu sein.

Rückzug aus der aktiven Politik

Die Wähler wurden dem ganzen Zirkus irgendwann überdrüssig und straften die Republikaner mit schlechten Wahlergebnissen ab. Gingrich zog sich aus der aktiven Politik zurück. «Diese vier Jahre waren wie eine Achterbahnfahrt», so der republikanische Abgeordnete Peter King. «Und das lag keineswegs an den äusseren Umständen. Genau das wird wieder passieren, denn der Schaden war selbstverursacht.»

Auch seine aktuellen Probleme scheinen selbst verschuldet zu sein. Der ehemalige Professor ist bekannt dafür, sich voller Stolz eingehend mit obskuren Details aus Politik und Geschichte zu beschäftigen. Ausserdem gibt er bei allgemeineren Themen verblüffende Behauptungen von sich. Jüngst kritisierte er bei einer Rede lautstark das Verbot der Kinderarbeit in den USA. Er führte an, dass dies armen Familien gegenüber ungerecht sei.

Der Wahlkampfkalender der Republikaner war voll mit Fernsehinterviews und -duellen und Gingrich hat sich dabei jedes Mal gut geschlagen. Seine gestiegenen Umfragewerte lassen sich wohl auf seine überzeugende Rhetorik im Fernsehen zurückführen. Seine Kritiker sind der festen Überzeugung, dass er nicht viel weiterkommen wird. Bislang konnte er sie alle eines Besseren belehren.

Jonathan Mann - POLITICAL MANN
Dieser Text stammt von Jonathan Mann, Moderator und Journalist bei CNN International. Er moderiert das wöchentliche Politmagazin «Political Mann» auf CNN International. Der Text steht in der Schweiz exklusiv für news.ch zur Verfügung.

(Kolumne von Jonathan Mann/CNN-News)

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Gute Nachricht für jeden Freund der Demokratie
Gingrich for President!

Obama wird die Sektkorken knallen lassen. Seine Wiederwahl ist so gut wie gesichert.

Gingrich ist ein gefährlicher Machtmensch, einer der demokratische Vorgänge regelrecht hasst.
Die Bigotterie in Person, versuchte 6 Jahre lang Clinton zu stürzen wegen eines BlowJobs.
Beging aber in der selben Zeit mehrfach Ehebruch.

Die Tea Party wird sich die Zähne an Gingrich ausbeissen, soll sie ihn nun unterstützen und jegliche Prinzipien fallenlassen. Natürlich, die Tea Party passt ja eigentlich perfekt zu Gingrich.

Man müsste noch Michelle Bachmann zur Vize küren.

Einen Erdrutschsieg Obamas würde dann nichts mehr im Weg stehen.

Eine Hoffnung habe ich aber noch für das Wohl der USA und der freien Welt.

Das am Schluss doch Mitt Romney gewählt wird, und zwar sowohl zum Kandidaten wie auch zum Präsidenten.

Aber die Republikaner sind blind vor Hass, Wut und die Führungsriege ist bedenklich unfähig geworden.
Erinnert uns das nicht stark an eine Volkspartei in unserem Lande? :))
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