Gini und Zurbriggen: Unsere Trümpfe für den Slalom

publiziert: Donnerstag, 12. Nov 2009 / 10:28 Uhr

Pessimisten bezeichnen den Slalom als Schweizer Sorgendisziplin, Optimisten sprechen von der Sparte mit dem grössten Steigerungspotenzial.

Marc Gini will beim Weltcup-Slalom in Levi voll angreifen.
Marc Gini will beim Weltcup-Slalom in Levi voll angreifen.
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Wenn am Wochenende in Levi (Fi) die ersten Weltcup-Slaloms der neuen Saison ausgetragen werden, starten die Schweizerinnen und Schweizer als Aussenseiter. Das macht schon der Blick auf die Weltcup-Startlisten, die man auch als Weltranglisten bezeichnen könnte, deutlich.

Aline Bonjour als Nummer 18 und Silvan Zurbriggen als Nummer 20 sind die bestklassierten Swiss-Ski-Vertreter. Im vergangenen Jubel-Winter waren die insgesamt bescheidenen Slalom-Leistungen mit nur fünf Top-Ten-Resultaten verkraftbar. Dennoch wurden im Frühling Korrekturen vorgenommen.

Männer-Cheftrainer Martin Rufener übertrug die Verantwortung für die Sparte Slalom Reto Schläppi. Der Berner Oberländer kümmert sich vor allem um die Spezialisten Marc Gini und Markus Vogel sowie den Allrounder Sandro Viletta. Sie alle sind nach wie vor Teil der Trainingsgruppe WC2.

Neue Slalom-Gruppe um Marc Gini aufbauen

Weil im Team der Trainer Sepp Brunner und Schläppi im Laufe der Zeit immer mehr Fahrer ihre Qualitäten als Allrounder zu entfalten begannen und die Palette immer breiter wurde, schien sich eine Teilung aufzudrängen.

«Wir haben diskutiert, um Marc Gini wieder eine separate Slalom-Gruppe aufzubauen», sagt Reto Schläppi. Doch der Gedanke wurde aus personellen Gründen nicht weiterverfolgt. Einerseits wäre der Staff zu knapp, andererseits fehlt es im Nachwuchs an Slalom-Fahrern, die «in einem, zwei Jahren so weit sein könnten» (Schläppi).

Marc Gini mit neuer Zuversicht

Die neue Struktur ist die Weiterführung einer Entwicklung, die schon in der letzten Saison eingesetzt hat. Davon profitieren soll insbesondere auch Marc Gini. Seit dem überraschenden ersten Weltcupsieg vor zwei Jahren auf der Reiteralm klassierte sich der 25-jährige Bündner aus Bivio nur noch einmal unter den ersten zehn.

Im vergangenen Winter kämpfte Gini nach einem Materialwechsel mit Abstimmungsproblemen, auch die kleinen technischen Umstellungen aufgrund verringerter Torabstände gelangen ihm nicht wunschgemäss. Doch je näher das Saisonende kam, desto besser begannen die Rädchen wieder ineinander zu greifen.

Neuer Servicemann für Marc Gini

Jetzt, nachdem er auch noch einen neuen Servicemann erhalten hat, sagt Gini: «Ich habe volles Vertrauen in mein Material.» Sein erstes Ziel ist die Rückkehr in die erste Gruppe der besten 15. Obwohl ohne grosse Aussagekraft, hat der 4. Rang an der Hallen-EM in Amnéville am vergangenen Samstag der Zuversicht zumindest nicht geschadet.

Diese gründet aber primär auf den Trainingsläufen, in denen sich Gini und Silvan Zurbriggen (im Vorjahr in Levi im ersten Rennen nach langer Verletzungspause hervorragender Vierter) mit den Bestzeiten abwechselten. Vogel, Viletta und Marc Berthod, die weiteren Fahrer im Aufgebot für den «Slalom-Prolog» in Lappland, fuhren auf tieferem Niveau.

Frauen im Rückstand

Mit gedämpften Erwartungen ist Reto Nydegger, der Slalom-Trainer der Frauen, in den Norden gereist. Die zahlreichen Verletzungen haben das Team in der Vorbereitung zurückgeworfen. Es sind zwar wieder alle gesund, der Trainingsrückstand ist zum Teil aber beträchtlich.

Rabea Grand und Aita Camastral verloren mehr als einen Monat, Sandra Gini hat nach ihrer Fraktur des Schienbein-Plateaus Ende Juli erst 14 Skitage hinter sich, Aline Bonjour und Junioren-Weltmeisterin Denise Feierabend mussten ihr Pensum wegen Rückenbeschwerden dosieren. «Ausser für Sandra kommt Levi aber für keine zu früh», sagt Nydegger. «Es ist gut, dass es losgeht.»

Breite im Kader vorhanden

Die Schweizer Slalom-Fahrerinnen wollen sich nach einem Winter, in dem sie als Team stagniert haben, wieder nach vorne orientieren. Im Frühling kam es zu einer Trainer-Rochade. Nydegger und Beat Tschuor tauschten die Plätze, Hans-Ueli Bösch musste gehen.

Das Trio war massgeblich am Neuaufbau beteiligt, der vor drei Jahren eingeleitet wurde, als Swiss-Ski im Slalom auf Exoten-Niveau abgestürzt war.

Mittlerweile verfügt man zumindest wieder über die nötige Breite. In Levi sind acht Schweizerinnen startberechtigt, mit der 19-jährigen Nadja Vogel aus Escholzmatt kommt eine zu ihrem Weltcup-Debüt. «Drei, vier im zweiten Lauf - das wäre für den Anfang sehr gut», sagt Nydegger.

(pad/Si)

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