Giro d'Italia: Dopingsünder Garzelli trumpfte auf

publiziert: Montag, 12. Mai 2003 / 23:02 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 13. Mai 2003 / 07:25 Uhr

Als erster der Anwärter auf den Giro-Gesamtsieg hat Stefano Garzelli seine Karten aufgedeckt. Der Varesiner mit Schweizer Lizenz gewann die 3. Etappe in Luigiane Terme.

Stefano Garzelli.
Stefano Garzelli.
Auch am dritten Tag des Etappenrennens setzten die Radprofis ihre Trainingsfahrt fort. Das Stundenmittel blieb geraume Zeit bescheiden. Das Geschehen belebte sich erst auf den letzten 25 km. Über den Ausgang entschieden die letzten 1100 m, die mit 7 bis 8 Steigungsprozenten ins Ziel führten.

Bei diesem Ausscheidungsprozess den längsten Atem hatte Stefano Garzelli, der Giro-Sieger des Jahres 2000. Der 30-jährige Italiener hatte einen guten Grund, sich stärker als all seine Gegner zu verausgaben, denn er hatte mit der Rundfahrt noch eine Rechnung offen. Letztes Jahr war Garzelli nach einer positiven Dopingkontrolle auf das maskierende Mittel Probenecid vom Giro ausgeschlossen worden.

Nach seinem Erfolg in der 2. Etappe in Ans bei Lüttich schien Garzelli damals zu einer Triumphfahrt anzutreten. Vier Tage später kreuzte der Italiener auch in Limone Piemonte den Zielstrich als Erster. Dann folgten jene Informationen, die zum Skandal-Giro beitrugen und die letztlich auch dazu führten, dass der Mapei-Rennstall -- über Jahre hinweg eine der bedeutendsten und erfolgreichsten Sportgruppen -- Ende der letzten Saison aufgelöst wurde.

Garzelli beteuerte seine Unschuld. Doch nachdem die Gegenanalyse das Ergebnis des ersten Tests bestätigt hatte, kam die Jury nicht umhin, den Fahrer vom Rennen auszuschliessen. Dass er mit seinem Wohnsitz im Tessin mit Schweizer Lizenz fährt, hatte für Garzelli zur Folge, dass Swiss Olympic das Urteil zu seinem Vergehen verhängen musste. Die Sperre lautete auf zwei Jahre, davon ein Teil aber nur bedingt. Am 23. April lief die Suspension ab.

Die Zeit seines Ausschlusses vom Rennbetrieb hatte Garzelli gut genutzt. Er konnte gleich bei seinem ersten Wettkampf jubeln: Er gewann die 1. Etappe der Trentino-Rundfahrt. Weil sein Formstand so gut war, verzichtete der Radprofi auf die Teilnahme an der Tour de Romandie. Garzelli, dessen Stern vor fünf Jahren in der Tour de Suisse aufgegangen war, zählt aufgrund seiner Kletterfähigkeiten zum Kreis jener fünf Fahrer, denen für diesen Giro die Favoritenrolle zukommt.

Nachdem Mario Cipollini erneut mehrere Minuten verlor, setzten sich die Helfer seines Teams Domina Vacanze im Final für Gabriele Colombo ein. Doch 200 m vor dem Ziel kam für diese Aktion das Aus. Garzelli erwischte für seinen Antritt den richtigen Moment. Es resultierte nicht nur der Etappensieg, sondern auch ein Vorsprung von zwei Sekunden auf die direkten Widersacher.

Im Sprint um den Etappensieg hatte auch der Gesamterste Alessandro Petacchi mitgewirkt. Der Träger der Maglia rosa erreichte den 3. Rang, der ihm weitere acht Sekunden Zeitgutschrift eintrug. Solange Petacchi und seine Helfer in den kommenden Tagen das Geschehen weiterhin unter Kontrolle halten, darf sich der Athlet aus La Spezia noch eine Weile der Leaderstellung erfreuen.

(Toni Nötzli/Si)

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