Glarner Hauptüberschiebung soll Weltnaturerbe werden

publiziert: Mittwoch, 5. Nov 2003 / 15:46 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 5. Nov 2003 / 16:16 Uhr

Bern - Die Glarner Hauptüberschiebung soll Weltnaturerbe werden. Der Bundesrat hat beschlossen, die 20 Kilometer lange Überschiebung zweier Gesteinskomplexe bei der UNESCO zur Aufnahme in die Welterbeliste anzumelden.

An der Glarner Hauptüberschiebung gewannen die Forscher grundsätzliche Erkenntnisse zum Bau der Alpen.
An der Glarner Hauptüberschiebung gewannen die Forscher grundsätzliche Erkenntnisse zum Bau der Alpen.
Die Glarner Alpen bereiteten den Geologen während Jahrzehnten Kopfzerbrechen: Während normalerweise junge Gesteine über den alten liegen, ist es hier gerade umgekehrt. 250 bis 300 Mio. Jahre alter Verrucano-Fels liegt auf rund 50 Mio. Jahre alten Flyschgesteinen.

An der Glarner Hauptüberschiebung gewannen die Forscher denn auch grundsätzliche Erkenntnisse zum Bau der Alpen. Insbesondere habe man erkannt, wie Gebirge durch Deckenüberschiebungen entstanden sind, teilte das Eidg. Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) mit.

Der Bundesrat sieht im UNESCO-Label auch Vorteile für Tourismus und Wirtschaft in der Region: Als Welterbe dürfte die Glarner Hauptüberschiebung international bekannt werden, urteilt er.

Die Hochgebirgslandschaft zwischen Vorderrheintal und Kerenzerbergen am Walensee in den Kantonen Glarus, St. Gallen und Graubünden wäre das siebte UNESCO-Welterbe in der Schweiz.

Bereits aufgenommen sind die Berner Altstadt, der Klosterbezirk St. Gallen, das Kloster St. Johann in Müstair GR, die Burgen von Bellinzona, die Region Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn und der Monte San Giorgio im Südtessin. Laut UVEK wird die UNESCO wohl im Sommer 2005 über die Aufnahme der Glarner Hauptüberschiebung entscheiden.

(bsk/sda)

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