Glarner SVP-ler gründen «Liberale Fraktion»

publiziert: Donnerstag, 5. Jun 2008 / 17:26 Uhr / aktualisiert: Freitag, 6. Jun 2008 / 19:03 Uhr

Glarus - Im Kanton Glarus ist es überraschend rasch zum Bruch in der SVP gekommen. Acht Kantonsparlamentarier haben der Partei den Rücken gekehrt und eine neue «Liberale Fraktion» gegründet.

Die Mitglieder der neuen Landratsfraktion wollen die Gründung einer neuen Partei liberalen Zuschnitts in Angriff nehmen.
Die Mitglieder der neuen Landratsfraktion wollen die Gründung einer neuen Partei liberalen Zuschnitts in Angriff nehmen.
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Präsidiert wird die Fraktion vom bisherigen SVP-Fraktionschef Ernst Disch, wie die Gruppe der acht Landräte am Donnerstag bekannt gab. Die SVP-Fraktion im 80-köpfigen Parlament schrumpft dadurch von 26 auf 18 Mitglieder und rutscht hinter die FDP, die mit 23 Mitgliedern zur stärksten Fraktion aufsteigt.

Die acht dissidenten SVP-Landräte wollen zudem die Gründung einer neuen Partei in Angriff nehmen. Rahmenbedingungen und Details würden in den nächsten Monaten erarbeitet und mit vergleichbaren Vorhaben in den Kantonen Bern und Graubünden abgestimmt.

Vizepräsident war der Erste

Die Landräte begründen ihren Schritt mit «verschiedenen Ereignissen innerhalb der Glarner SVP und rund um die SVP Schweiz». Der frühere Fraktionschef und SVP-Vizepräsident Martin Landolt gab seinen Parteiaustritt schon im Mai bekannt, kurz nach der Delegiertenversammlung der Kantonalsektion.

Die Glarner SVP hat zwar als einzige neben der Berner gegen den Rauswurf der Bündner Sektion aus der Mutterpartei gestimmt. An der Delegiertenversammlung vom 14. Mai war es aber zum Bruch zwischen Parteipräsident Peter Rothlin und Vize Martin Landolt gekommen.

Auf der Linie der SVP Schweiz

Der Austritt der acht Landräte aus der rund 800 Mitglieder zählenden SVP Glarus sei keine Überraschung, sagte Parteipräsident Peter Rothlin der Nachrichtenagentur SDA auf Anfrage. Die Austritte hätten «auf der Hand» gelegen.

Sechs der acht Landräte hätten jenen von der Delegiertenversammlung deutlich abgelehnten Antrag unterzeichnet, der einen Austritt der ganzen Kantonalsektion aus SVP Schweiz verlangte, falls die Bündner SVP aus der Mutterpartei ausgeschlossen werde.

Die Abgänge müssten als Flurbereinigung bezeichnet werden, sagte Rothlin, der keinen Zweifel über die Zukunft der Kantonalpartei offenliess: «Wir in der Glarner SVP politisieren entschlossen, korrekt und mit Anstand auf der Linie der SVP Schweiz.» Ein Bekenntnis in diesem Sinne habe er von allen Fraktionsmitgliedern im Kantonsparlament verlangt.

(fest/sda)

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Recht so
So wird die Flurbereinigung innerhalb der SVP beschleunigt. So werden alle, die so oder so noch nie auf Parteilinie waren, "ausgemistet". Und die paar Nasen als "Liberale Fraktion" werden sicherlich keinen Stich machen, als vernachlässigbare Grösse.
Ja, obwohl ich mich eher mit Gedankengut ....
... in Richtung sozial-liberal anfreunden könnte (als überzeugter Parteiloser ...), so finde ich es richtig, aber auch sehr mutig von diesen Politikern, die nicht mehr in der gegenwärtigen SVP-SCHWEIZ politisieren wollen und können und deshalb austreten.

Es braucht Mut sich zusammenzuschliessen und eine selbständige Gruppierung/Partei zu bilden!

Ich gratuliere herzlich zu diesem Mut und dem Willen wieder eine anständige Politik betreiben zu können!!!
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In so einem Fall spielt die Parteizugehörigkeit doch keine Rolle! Es freut mich einfach, dass sich hier Leute zusammenfinden, die die Bedeutung von RESPEKT und FAIRNESS auch er-kennen können und leben wollen.
Die Wähler...
haben doch am letzten Wochenende deutlich genug gesprochen!
SVP Schmarozer ruhig ziehen lassen.
Eigenartig dass man erst nach der Landratswahl merkt das man sich von der falschen Partei ins Ämtli hat wählen lassen.
Was sagen wohl eure Wähler dazu?
Respekt
Ganz einfach: Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg!
Hoffentlich gelingt es den Glarnern, der Partei ein eigenständiges Programm zu geben und die nötige Anhängerschaft zu finden. Einfach wird's wohl nicht werden. Deswegen noch mehr Respekt für diesen Mut!
Es bleibt jetzt wirklich zu hoffen, dass es auch im Thurgau Leute gibt, die diesen Schritt wagen!
.
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