Gegener erwarten Lösungen

Gotthard-Ja entspannt die Situation noch nicht

publiziert: Sonntag, 28. Feb 2016 / 17:17 Uhr / aktualisiert: Sonntag, 28. Feb 2016 / 19:51 Uhr
Nun geht es darum, Umweltgerechte Lösungen zu finden.
Nun geht es darum, Umweltgerechte Lösungen zu finden.

Bern - Sicherheit und Solidarität: Diese beiden Argumente haben wohl den Ausschlag für eine zweite Gotthardröhre gegeben. Dennoch können sich der Bundesrat und die bürgerlichen Parteien nicht zurücklehnen.

2 Meldungen im Zusammenhang
Sogar der Kanton Uri, der bislang Ausbauvorlagen am Gotthard abgelehnt hatte, stimmte dem Tunnel mit 53 Prozent zu. Im Vorfeld der Abstimmung hatten sich Regierung und Parlament über die Parole gestritten, da die Regierung die Sanierungsvorlage ablehnte, das Parlament sie aber befürwortete.
Im Tessin stimmten 57,8 Prozent für die zweite Strassenröhre am Gotthard. Am höchsten fiel die Zustimmung in Schwyz mit 68,2 und im Autobahnkanton Aargau mit 68 Prozent aus. Doch auch in Graubünden und Solothurn lag der Ja-Stimmenanteil über 65 Prozent. Am knappsten ist das 50,2-Prozent-Ja aus dem Kanton Jura.

Gemäss Claude Longchamp vom Forschungsinstitut gfs.bern zogen die Argumente Sicherheit und "Tessin nicht abkoppeln". In den verschiedenen Sprachregionen dürfte die Vorlage indes unterschiedlich beurteilt werden, sagte er.

Politiker in der Pflicht

Jetzt nehmen die Gegner die Politiker in die Pflicht. "Sie müssen nun zu ihren Versprechungen stehen, dass es wirklich nur um eine Tunnelsanierung und keinen Kapazitätsausbau geht", sagt Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative, der sda. Auch Verkehrsministerin Doris Leuthard müsse beim Wort genommen werden.

Für die bürgerlichen Gegner einer zweiten Gotthardröhre ist klar: Nach dem heutigen Ja werden andere Strassenprojekte finanziell unter Druck geraten. "Wichtige Projekte in den Agglomerationen werden auf die lange Bank geschoben", sagte CVP-Ständerat Konrad Graber der sda.

In der Abstimmungsdebatte sei viel zu wenig über die finanziellen Aspekte gesprochen worden. "Das teure Ende wird aber noch kommen", prophezeit Graber.

Sorgen macht sich auch Isabelle Chevalley, Waadtländer Nationalrätin der Grünliberalen: "Wie können drei Milliarden für den neuen Tunnel ausgegeben werden, ohne Strassenprojekte in der Westschweiz zu bestrafen?"

Grosses Aufatmen am Südportal

Für den Gemeindepräsidenten von Airolo TI waren vor allem die Themen Sicherheit und nationaler Zusammenhalt entscheidend für das Resultat. Rund 76 Prozent der Stimmberechtigten in seiner Gemeinde stimmten Ja.

Vor allem die Betriebe der Gemeinde seien im Vorfeld der Abstimmung sehr besorgt gewesen, sagte der Sindaco Airolos, Franco Pedrini (CVP), am Sonntag auf Anfrage der sda. Sie fürchteten vor allem die Aussicht, auf dem Strassenweg über Jahre vom Rest der Schweiz abgeschnitten zu sein.

Ablehnung gab es dagegen in den Südtessiner Gemeinden: Am deutlichsten fiel das Votum in Castel San Pietro aus, wo rund 54 Prozent der Bevölkerung mit Nein stimmten.

(pep/sda)

Lesen Sie hier mehr zum Thema
Der leidenschaftlich geführte Abstimmungskampf um die Durchsetzungsinitiative der SVP wird viele Stimmberechtigte an die Urne locken. (Symbolbild)
Bern - Das Schweizer Stimmvolk befindet heute Sonntag über vier eidgenössische Vorlagen. Vor allem zur Durchsetzungsinitiative wurden heftige Kontroversen geführt. Es könnte knapp ... mehr lesen 2
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 21
Die Projektion wurde im Sommer 2021 auf dem Bundesplatz  in Bern gezeigt.
Die Projektion wurde im Sommer 2021 auf dem Bundesplatz in ...
9.2.2023 - 16.4.2023 im Landesmuseum Zürich  Der lange Weg der Schweizer Frauen zur Teilhabe an zivilen und politischen Rechten wurde in einer multimedialen Projektion aufgearbeitet. Die Show ist nun im Landesmuseum Zürich zu sehen. mehr lesen 
Fotografie 50 Fotograf*innen, 50 Frauen*, 50 Jahre Frauenstimmrecht  Wie geht es ihnen in diesem Land, das sich seine liebe Zeit gelassen hat mit der definitiven ... mehr lesen  
Frauen können das genauso wie Männer!
Abstimmung am 5. Juni  Bern - Neben den fünf eidgenössischen Abstimmungsfragen entscheiden am 5. Juni die Stimmberechtigten über zahlreiche kantonale Vorlagen. In den Kantonen St. Gallen und Thurgau wird über das Schicksal der Expo2027 befunden. mehr lesen  
Titel Forum Teaser
  • melabela aus littau 1
    es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18
  • Pacino aus Brittnau 731
    Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Das wird die Deutschen aber traurig machen. Wenn man keinen Flughafen und keinen Bahnhof ... Mi, 08.06.16 17:49
  • Pacino aus Brittnau 731
    Demokratie quo vadis? Wenn die Demokratie den Stacheldraht in Osteuropa-, einen Wahlsieg von ... Mo, 06.06.16 07:55
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Es... muss darum gehen, die Kompetenz der Kleinbauern zu stärken. Das sorgt ... Do, 02.06.16 13:07
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Kindeswohl egal! Es geht doch vor allem um die eigenen Kinder der Betroffenen. Die ... Do, 02.06.16 08:10
  • Kassandra aus Frauenfeld 1781
    Verlust der Solidarität: Verlust der Demokratie! Vollständig und widerspruchsfrei beantworten lässt sich das wohl nicht. ... Mi, 01.06.16 00:18
  • zombie1969 aus Frauenfeld 3945
    Unterstützung "Deshalb sind für die Sozialhilfe 267 Millionen Franken mehr und für ... Di, 31.05.16 10:38
 
Stellenmarkt.ch
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 12°C 26°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Basel 13°C 27°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
St. Gallen 12°C 22°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Bern 11°C 25°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
Luzern 12°C 25°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig recht sonnig
Genf 12°C 27°C sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig freundlich
Lugano 15°C 25°C vereinzelte Gewitterleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig vereinzelte Gewitter vereinzelte Gewitter
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten