Gretzky: Sein Wort ist Gesetz

publiziert: Sonntag, 12. Feb 2006 / 11:08 Uhr

Manche können und dürfen sich ein “Luxusproblem” leisten, indem sie einige Topstars nicht in die Olympische Eishockeymannschaft nehmen. Andere, oder sagen wir mal besser, eine Nation, dürften und sollten dies eigentlich nicht tun, machen es aber trotzdem. Die Schweiz hat mal wieder einen Sonderstatus, denn unsere Nationalmannschaft leistet sich mit der Ausmusterung von Reto von Arx (der diese Situation sogar selber «begrüsst») etwas, was sie sich eigentlich nicht leisten dürfte.

Andere Nationen können guten Gewissens einige ihrer besten Stars zuhause lassen und vor den olympischen TV-Schirm verbannen. Denn sie haben Stars im Überfluss zur Verfügung. Und so bleiben Spieler eines grossen Kalibers wie Elias, Kvasha, Kotalik, Carter, Spezza, Staal, Crosby, Phaneuf, Kariya, Marleau, Tanguay Slava Kozlov, Morrow, Nylander auf der Strecke.

Ganz klar: Sie alle sind in Hochform und dennoch werden sie an den Olympischen Spielen nicht dabei sein. Eine Vielzahl NHL-Profis werden enttäuscht vor dem TV-Bildschirm oder im Stadion sitzen, obwohl sie doch ihren Olympiatraum lieber auf dem Eis erleben wollten. Und wohl keiner von ihnen freiwillig wie etwa Reto von Arx.

Emotionale Diskussionen

Nicht nur in der Schweiz gab es also eine handfeste Polemik um die Kaderselektion in der Eishockey-Nationalmannschaft. In Kanada, Russland und in der Tschechischen Republik wurden ebenfalls emotionale Diskussionen geführt.

Ein besonders grosser Aufschrei ging dabei durch Kanada: Warum bloss, hat Wayne Gretzky es zugelassen, dass man weder Staal, noch Crosby, noch Tanguay, auch nicht Anson Carter, keinen Phaneuf und erst recht nicht Jason Spezza ins Aufgebot genommen hat? Stattdessen hält man an Todd Bertuzzi fest oder nimmt den lange Zeit verletzten Rick Nash mit. Offenbar sollte den World Cup-Helden von 2004 der rote Teppich ausgerollt werden.

Ebenfalls für Aufregung sorgte, dass man den in dieser Saison nicht über alle Zweifel erhabenen Martin Brodeur erneut zum Stammkeeper erkoren hat. Und ebenfalls stand die Frage im Raum: Warum wird Bertuzzi sein Fauxpas von 2004 verziehen, als er Colorados Moore vorsätzlich schwer verletzte und gesperrt wurde. Ausgerechnet «Big Bert», der Hüne, soll in den Zeiten der «Zero Tolerance» solch begnadeten Spielertypen à la Eric Staal bevorzugt werden?

Die Antwort von Team Canada-Eishockey-Delegationsleiter Wayne Gretzky, dessen Gattin sich zuletzt mit Vorwürfen konfrontiert sah, die nicht mit dem Eishockeysport zu tun haben: «Ja, denn Leute wie Staal haben wir eine ganze Menge im Team, solche wie Bertuzzi nur wenige. Wir brauchen aber auch Spieler, die sich noch nach altem Muster im Rahmen der neuen Regelauslegung durchsetzen können.» Alles klar?

Richtigen Riecher bewiesen

Aber Gretzky hatte wohl mal wieder den richtigen Riecher. Die viel kritisierten Aufgebote von Nash, Bertuzzi und Brodeur beginnen sich je näher das Olympische Turnier heranrückt, je mehr zu rechtfertigen.

Nash ist seit zwei Monaten wieder in Form und skort nach Belieben, Bertuzzi zeigt in jeder Partie, wie wertvoll er als Arbeitstier und Wasserverdränger für jedes Sturmduo sein kann und besonders die Nominierung von Martin Brodeur beginnt immer mehr die Kritiker verstummen zu lassen: Brodeur erfreut sich nach sehr schwierigem Saisonbeginn seit Neujahr einer blendenden Form.

Und einmal mehr wird man merken, warum Wayne Gretzky den Ruf eines «König Midas des Eishockeys» geniesst: Wenn er die Entscheidungen treffen kann, wird ein «Unternehmen» zum Erfolg: So war es an den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City, so war es 2005 am World Cup und so wird es wohl auch wieder 2006 in Turin sein.

(von Joël Wüthrich/news.ch)

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