Wasser schoss 50 Meter in die Höhe

Grösster Kaltwasser-Geysir Europas soll wieder sprudeln

publiziert: Sonntag, 1. Apr 2001 / 07:36 Uhr

Andernach - 25 Bänke bilden einen grossen Kreis um ein unscheinbares Loch im Boden. Ein Sitzplatz kostet zehn Pfennig, Stehplätze sind gratis. Eine Touristenschar starrt geduldig in das Zentrum des Kreises. Plötzlich schiesst kohlensäurehaltiges Wasser so hoch empor wie der Turm einer Dorfkirche.

Fast 90 Jahre ist es her, seit diese Szene bei Andernach unterhalb von Koblenz am Rhein in einer Zeitungsnotiz geschildert wurde. Etwa alle vier Stunden schoss damals das Wasser rund 50 Meter in die Höhe.

Heutzutage erinnert kaum noch etwas daran, dass auf der Rhein- Halbinsel Namedyer Werth einst der grösste Kaltwasser-Geysir Europas an einem Wochenende bis zu 20 000 Menschen von nah und fern anlockte. Doch das soll nun anders werden: Lokalpolitiker wollen den 1957 bei Strassenbauarbeiten mit Beton versiegelten Geysir mit einer bis zu 350 Meter tiefen Bohrung wieder zum Leben erwecken.

80 Prozent beträgt nach den Untersuchungen des Karlsruher Hydrogeologie-Professors Heinz Hötzl die Wahrscheinlichkeit, dass das an dieser Stelle der Osteifel gelingen könnte. Dann hätte Andernach wieder einen der grössten Kaltwasser-Geysire der Welt, so der Fachmann. Nur im US-Staat Idaho sei ihm ein ähnlicher Kohlensäure-Sprudel bekannt, «der sich regen Publikumsandrangs erfreut». Unter der Eifel ist der Vulkanismus keineswegs erloschen. Laut Hötzl dringt aus einem «Magma-Herd in nicht allzu grosser Tiefe» westlich von Andernach ständig Kohlendioxid durch Gesteinsspalten nach oben. Es verteilt sich im Rheintal in den Kiesschichten unter der Erdoberfläche, durchdringt das Grundwasser und gelangt von dort an die Luft. Auf dem Namedyer Werth sind laut Hötzl die Voraussetzungen gegeben, mit der Bohrung das früher funktionierende «komplizierte Wechselspiel» von Kohlendioxid und Wasser zu wiederholen. Vor rund 100 Jahren war auf der Suche nach Mineralwasserquellen auf der Halbinsel ein Bohrloch in den Grund getrieben worden. Das Loch füllte sich mit Grundwasser, bis der wachsende Druck der aufsteigenden Kohlensäure das Wasser in die Höhe schleuderte. Nach jedem Ausbruch lief wieder Grundwasser nach.

(sda)

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