Grösster Prozess der Schweiz wegen Drogenhandel

publiziert: Montag, 18. Aug 2008 / 20:20 Uhr

Bellinzona - Am ersten Tag im Prozess gegen drei Männer eines kosovarischen Familien-Clans hat die Verteidigung eine Niederlage erlitten. Laut Bundesstrafgericht darf die Schweizer Justiz auch die im Ausland mutmasslich begangenen Drogendelikte beurteilen.

Angeklagt sind drei Männer eines kosovarischen Familien-Clans.
Angeklagt sind drei Männer eines kosovarischen Familien-Clans.
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Die Angeklagten weisen jede Schuld von sich.

Laut der Anklage der Bundesanwaltschaft (BA) soll die Bande von 1997 bis 2003 mindestens 1475 Kilogramm aus der Türkei stammendes Heroin in verschiedene Länder Europas verschoben haben. 970 Kilogramm konnten von den jeweiligen Polizeibehörden beschlagnahmt werden, rund 180 Kilo davon in verschiedenen Kantonen der Schweiz.

Am ersten Tag des auf zwei Wochen angesetzten Prozesses bestritt der Anwalt des Hauptbeschuldigten die Kompetenz der Schweiz zur Verfolgung der im Ausland angeblich begangenen Drogendelikte.

Schweiz auch für Taten der Heroinhändler im Ausland zuständig

Nach Beratung kam das Gericht zum Schluss, dass die Schweiz für alle in der Anklage erhobenen Vorwürfe zuständig ist.

Ebenfalls abgelehnt hat das Bundesstrafgericht den Antrag auf Anhörung weiterer Zeugen. Die drei Angeklagten wiesen bei ihrer Befragung jede Schuld von sich und gaben an, nicht zu wissen, weshalb sie vor Gericht sitzen.

Kosovare an der Spitze des Clans

Hauptangeklagter in einem der bisher grössten Prozesse der Schweiz wegen Drogenhandel und organisierter Kriminalität ist ein 42-Jähriger Kosovare, der an der Spitze des Clans gestanden haben soll. Die BA wirft ihm Beteiligung an einer kriminellen Organisation, schweren Drogenhandel und Geldwäscherei vor.

Mitangeklagt sind der Vater des Hauptbeschuldigten und ein Bruder. Laut Anklage soll der Clan ab Mitte der 90-er Jahre zu den Hauptlieferanten von Heroin für den europäischen Markt gezählt haben.

Die illegalen Erträge seien zurück in den Kosovo geflossen und dort in Immobilien oder in Luxusautos investiert worden. Die Verhandlung findet unter grossen Sicherheitsvorkehrungen statt.

(li/sda)

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