Grösster Schweizer Transfercoup seit 10 Jahren

publiziert: Sonntag, 19. Jul 2009 / 13:30 Uhr / aktualisiert: Montag, 20. Jul 2009 / 18:17 Uhr

Der namhafteste Transfer eines Schweizer Vereins in den letzten zehn Jahren ist perfekt: Alex Frei kehrt nach über sechs Jahren im Ausland in die Axpo Super League zurück und unterschrieb beim FC Basel einen Vertrag über drei Jahre plus Option für eine vierte Saison.

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Der Wechsel des Rekordtorschützen der Nationalmannschaft von Borussia Dortmund aus der pulsierenden Bundesliga in die beschauliche Super League zeichnete sich in den letzten Tagen ab, und am Sonntag konnte der FCB drei Stunden vor dem Anpfiff zum ASL-Spiel gegen Aarau den Coup bestätigen. Am Samstag hatte Frei die medizinischen Tests absolviert, und am Sonntagmittag seine Unterschrift unter den Vertrag gesetzt.

Margairaz, Yakin, Vonlanthen, Frei

Damit wird die Schweizer Liga nochmals aufgewertet. Vor Frei hatten bereits Xavier Margairaz (Zürich), Hakan Yakin (Luzern) und Johan Vonlanthen (Zürich), drei weitere Internationale, Verträge in der Super League unterzeichnet.

Dennoch hatte kein Transfer in den letzten Jahren so viel Strahlkraft wie derjenige Freis. Der Coup ist einzig vergleichbar mit den Verpflichtungen von Kubilay Türkyilmaz (1996 von Galatarasray Istanbul) und Stéphane Chapuisat (1999 von Dortmund) durch die Grasshoppers.

«Ich bin besser, als viele damals glaubten»

Bei der Präsentation von Frei war daher der Pressesaal im St.-Jakob-Park voll. Über 100 Journalisten, vier TV-Stationen und ein Dutzend Radios wollten dabei sein, wenn Alex Frei seine ersten Worte als neuer FCB-Stürmer an die Öffentlichkeit richtet.

Er habe den FC Basel vor elf Jahren verlassen müssen, sich aber geschworen, irgendwann ins rot-blaue Haus zurückzukehren. «Ich will allen zeigen, dass ich ein besserer Fussballer bin, als viele damals glaubten.»

Überdurchschnittliche Quote im Ausland

Allein um diesen Beweis anzutreten, hätte Frei jedoch nicht zurückkehren müssen. Nachdem er Ende der Neunzigerjahre im FC Basel für zu leicht befunden worden war, lancierte er seinen Aufstieg zum statistisch besten Schweizer Nationalmannschaftsstürmer in Luzern und bei Servette.

Nach seinem Transfer zu Rennes (2003) absolvierte er auch eine beachtliche Karriere im Ausland. Sowohl in Frankreich (100 Spiele/47 Tore) als auch in Deutschland bei Dortmund (74 Spiele/34 Tore) erzielte er eine überdurchschnittliche Torquote. In der Ligue 1 war er 2004/2005 sogar Torschützenkönig.

Beeindruckende Karriere

Trotz dieser beeindruckenden Zahlen und seiner «erst» 30 Jahre kehrt Frei nun in die Schweiz zurück. Für Nationalcoach Ottmar Hitzfeld der richtige Zeitpunkt. «Alex ist in Bestform und kann zeigen, wie wichtig er für ein Team ist.» Der Zeitpunkt stimmt offenbar auch für Dortmund. Der Bundesligist kassiert die kolportierte Transfersumme von rund 6,5 Millionen Franken, während Frei in einem Jahr ablösefrei gewesen wäre.

Zudem war das Verhältnis des Schweizers zu Trainer Jürgen Klopp seit Monaten angespannt bis schlecht. Und durch den Abgang Freis stehen dem BVB nun mutmasslich rund 10 Millionen Franken (Transfersumme plus eingespartes Salär) für neue Spieler zur Verfügung. Da spielte es auch keine Rolle, dass sich der mächtige Anhang der Gelb-Schwarzen gegen einen Verkauf des Stürmers stellte.

Transfer dank Geldgebern aus der Region

Für den FC Basel ist die Verpflichtung von Frei ein Coup. «Die Zahlen vom 15-Millionen-Paket stimmen nicht. Alex Frei verzichtet auf viel Geld, damit er wieder für seinen Herzensklub spielen kann», sagte Vizepräsident Bernhard Heusler.

Dennoch seien viele Efforts nötig gewesen, so der Anwalt. Der Transfer wäre jenseits der finanziellen Schmerzgrenze des FCB gelegen, doch «haben sich mehrere Persönlichkeiten der Region Basel als Geldgeber (...) engagiert», hiess es von Seiten des Vereins.

Frei als Symbol für den Neubeginn

Der Imagegewinn, den der populäre Klubs bei seinen Anhängern erzielt, ist ohnehin nicht an Zahlen festzumachen. Dank dem Captain der Nationalmannschaft hat der FCB nun in seinen Reihen, was seit der Entlassung von Coach Christian Gross und dem proklamierten Neuanfang gefehlt hatte: eine Symbol- und Integrationsfigur für eine neue Ära.

Entsprechend gerne hörten sie in Basel deshalb Freis Schlusswort: «Meine Rückkehr zum FCB soll auch ein Zeichen sein, dass der nächste Meistertitel nicht mehr nach Zürich, sondern nach Basel gehört.»

Personalien:

Name: Alexander Frei
Geboren: 15. Juli 1979
Nationalität: Schweizer
Geburtsort: Basel
Position: Stürmer
Rückennummer: 13
Grösse: 1,80 m
Gewicht: 74 kg

Karriere:

1987-1988: FC Begnins (Junioren)
1988-1995: FC Aesch
1995-1998: FC Basel 1893 (Nachwuchs)
1998-1999: FC Thun
1999-2001: FC Luzern
2001-2003: Servette Genève FC
2003-2006: Stade Rennais
2006-2009: Borussia Dortmund

Erfolge:

140 Tore in über 230 Ligaspielen
Rekordnationaltorschütze der Schweiz mit 39 Toren aus 67 Spielen
Torschützenkönig in Frankreich 2005

(tri/Si)

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