Wahlen 2015 - NR

Grosse Städte sind im Nationalrat überrepräsentiert

publiziert: Dienstag, 20. Okt 2015 / 13:37 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 20. Okt 2015 / 13:58 Uhr
Ungleiche Verteilung im Bundesrat.
Ungleiche Verteilung im Bundesrat.

Bern - Die Einwohnerinnen und Einwohner der sechs grossen Schweizer Städte sind im Nationalrat übervertreten. Während sie 13,6 Prozent der Schweizer Bevölkerung ausmachen, haben ihre 48 Vertreter in der grossen Kammer fast ein Viertel des Stimmengewichts.

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Im Gegensatz dazu sind kleine Gemeinden mit weniger als 5000 Einwohnenden wie etwa Avenches VD, kleine Städte mit 10- bis 20'000 Menschen wie Solothurn oder mittelgrosse Städte mit 20- bis 100'000 Einwohnerinnen und Einwohnern wie Luzern im Nationalrat untervertreten.

In kleinen Schweizer Gemeinden leben mehr als 2,95 Millionen Menschen oder mehr als 36 Prozent der Schweizer Bevölkerung. Im Nationalrat kommen sie auf 66 Sitze oder 33 Prozent der Stimmen. Dies zeigt eine Auswertung der Nachrichtenagentur sda, die auf der Wohngemeinde der Gewählten basiert.

In kleineren Städten leben 1,44 Millionen Menschen - 17,7 Prozent der Bevölkerung. Im Nationalrat haben diese aber nur 31 Vertreterinnen und Vertreter und 15,5 Prozent des Stimmengewichts. In mittelgrossen Städte leben 1,19 Millionen Menschen oder 14,5 Prozent der Schweizer Bevölkerung. In der grossen Kammer kommen sie auf 26 Volksvertreter oder 13 Prozent der Stimmen.

Je kleiner desto SVP

42,4 Prozent der Nationalräte aus kleinen Gemeinden politisieren für die nationalkonservative Partei, nur gerade 13,6 Prozent gehören der SP an. Das entspricht einem Verhältnis von ungefähr drei SVP-Sitzen zu einem SP-Sitz. Kleine Städte entsenden doppelt so viele SVPler wie SPler.

Je grösser die Stadt, desto ausgeglichener das Verhältnis. Die grossen Städte Basel, Bern, Genf, Lausanne, Winterthur und Zürich entsenden hingegen mehr SP- als SVP-Vertreter nach Bern gewählt - und zwar im Verhältnis 2:1. Und sie stellen auffallend viele Frauen: 22 von 48 Volksvertretern oder 46 Prozent.

Kleine Gemeinden hingegen entsenden vornehmlich Männer nach Bern - nur 18 oder 27 Prozent der 66 Vertreter sind Frauen. Kleine Städte kommen auf einen Frauenanteil von 29 Prozent oder 9 Frauen auf 31 Vertreter; mittelgrosse Städte auf 38 Prozent Frauenanteil oder 10 von 26 Nationalräten.

Mittepolitikerinnen und -Politiker der CVP, BDP, GLP und EVP machen ein Drittel der Vertreter kleinerer Städte aus. Sie machen auch rund ein Viertel der Vertreter kleiner Gemeinden aus. In mittelgrossen und grossen Städten übernehmen rechts und links das Zepter.

(bert/sda)

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