Unterstützung von allen Seiten

Grosser Rückhalt für inhaftierte Greenpeace-Aktivisten

publiziert: Freitag, 4. Okt 2013 / 14:00 Uhr / aktualisiert: Freitag, 4. Okt 2013 / 14:58 Uhr
Protest vor der russischen Botschaft in Bern zur Freilassung der 30 AktivistInnen in der Arktis. (Archivbild)
Protest vor der russischen Botschaft in Bern zur Freilassung der 30 AktivistInnen in der Arktis. (Archivbild)

Zürich - Die in Russland inhaftierten Greenpeace-Aktivisten erhalten Rückhalt aus der ganzen Welt. Eine Million Menschen haben bislang eine Petition für ihre Freilassung unterschrieben. Die 28 Umweltaktivisten und zwei Journalisten werden in Russland der Piraterie beschuldigt.

7 Meldungen im Zusammenhang
Für die Freilassung der Frauen und Männer aus 18 Ländern machen sich auch mehr als 60 international tätige NGOs stark, darunter Human Rights Watch, WWF international und Reporter ohne Grenzen. Amnesty International hat die russischen Behörden aufgefordert, die «absurde und schädliche» Anklage fallen zu lassen, wie Verena Mühlberger, Co-Geschäftsführerin Greenpeace Schweiz, am Freitag vor den Medien in Zürich sagte.

«Wir sind bestürzt über den Entscheid der russischen Staatsanwaltschaft», sagte Mühlberger. Die Aktivisten hätten nichts anderes getan, als sich «absolut friedlich» für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen einzusetzen. «Die Protestaktion war verhältnismässig, unverhältnismässig ist die Anklage», sagte sie.

Unverständlich sei auch die Anklage gegen die beiden freien Journalisten, die sich an Bord des Greenpeace Schiffes «Arctic Sunrise» befanden, um die Aktion zu beobachten, einer von ihnen stammt aus Russland, einer aus Grossbritannien.

Schweizer Aktivist kannte Risiko

Die Greenpeace-Aktivisten hatten am 18. September nahe einer Ölplattform des russischen Energieriesen Gazprom in der Barentssee gegen Gas- und Ölförderung in der Arktis protestiert. Zwei Umweltschützer versuchten auf die Plattform zu gelangen, um ein Transparent anzubringen - unter ihnen auch ein 28-jähriger Schweizer.

Dessen Vater hat sich am Freitag hinter das Engagement seines Sohnes gestellt. Es gehe um eine grosse Sache, nämlich um den Erhalt der Lebensgrundlagen, und es brauche Menschen, die sich uneigennützig opfern, sagte er vor den Medien. Sein Sohn habe ein «grosses Kämpferherz und Mut» und er sei sich des Risikos bewusst gewesen, das er eingegangen sei.

Der 28-jährige selbstständige Zimmermann aus dem Kanton Zürich engagiert sich seit rund vier Jahren bei Greenpeace und hat bereits Erfahrung bei anderen Aktionen gesammelt. «Es ist schwer auszuhalten, in welcher Situation er jetzt ist», sagte der Vater. Kontakt zu seinem Sohn hat er keinen. Er habe zwar einmal eine E-Mail geschrieben, wisse jedoch nicht, ob diese angekommen sei.

Die 30 Angeklagten seien in verschiedenen Gefängnissen untergebracht, sagte Greenpeace-Kampagnenleiter Christian Engeli. Alle hätten einen Anwalt, der direkt mit den Inhaftierten sprechen könne.

Konsularisch sei auch die Schweiz vertreten und setze sich ein, sagte Engeli. Den Betroffenen gehe es «einigermassen gut», sie seien auch mit warmer Kleidung versorgt worden.

Greenpeace fordert internationale Schutzzone

Greenpeace setze sich dafür ein, die 30 Aktivistinnen und Aktivisten so schnell wie möglich herauszuholen sowie für ein faires Verfahren, sagte Mühlberger. Es gelte den richtigen Weg zu finden, damit die Betroffenen nicht zu Opfern würden, an denen ein Exempel statuiert werde. «Wir klagen nicht gegen die russische Regierung», sagte Engeli. Es gehe nicht um Greenpeace gegen Russland sondern um den Schutz der Arktis.

Ausser Gazprom planten auch andere Konzerne wie Shell oder Statoil Ölbohrungen in der Arktis, sagte Nadine Berthel von der Arktis-Kampagne von Greenpeace Schweiz.

Um das sensible Ökosystem vor der Zerstörung zu schützen, will Greenpeace die Ölbohrungen aller Konzerne in der Arktis stoppen und fordert die Errichtung einer internationalen Schutzzone.

(fajd/sda)

Kommentieren Sie jetzt diese news.ch - Meldung.
Lesen Sie hier mehr zum Thema
Dschungelbuch «Classical Highlights» hiess die von Gazprom gesponserte Veranstaltung der Tonhalle Zürich. Beethoven, Mozart und ... mehr lesen 8
Schwan, im Öl gestorben: Greenpeace-Protest gegen Gazprom vor der Tonhalle
Der Schweizer sitzt in Russland hinter Gittern. (Symbolbild)
Bern - Der in Russland inhaftierte ... mehr lesen
Moskau - Die in Russland eingesperrten Greenpeace-Aktivisten haben sich ... mehr lesen 1
Die Inhaftierten beklagen schlechte Haftbedingungen.
Letzten Sonntag fand eine Kundgebung vor der russischen Botschaft in Bern statt.
Berlin - Unterstützer der ... mehr lesen
Moskau - Zwei Wochen nach dem ... mehr lesen 5
Alle 30 Greenpeace-Aktivisten haben eine Klage am Hals.
Weitere Artikel im Zusammenhang
Den Greenpeace-Aktivisten drohen bis zu 15 Jahren Gefängnis. (Archivbild)
Moskau - Nach dem Greenpeace-Protest gegen Ölbohrungen in der Arktis hat die russische Justiz nun offiziell mindestens zwei der insgesamt 30 Inhaftierten wegen bandenmässiger ... mehr lesen
Moskau - Weltweit haben am Sonntag Mitglieder von Greenpeace die Freilassung ... mehr lesen
Mindestens 23 der insgesamt 30 Besatzungsmitglieder des Aktionsschiffes «Arctic Sunrise» sitzen in russischer U-Haft.
.
Digitaler Strukturwandel  Nach über 16 Jahren hat sich news.ch entschlossen, den Titel in seiner jetzigen Form einzustellen. Damit endet eine Ära medialer Pionierarbeit. mehr lesen 22
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem eigenen Mofa frühzeitig viele Erfahrungen im Strassenverkehr.
Der Jugendliche sammelt durch das Fahren mit dem ...
Publinews Jugendliche schätzen Aktivität und Mobilität. Statt ständig auf Eltern oder öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein, lohnt es sich, über den Besitz eines eigenen Mofas nachzudenken. Schliesslich bietet es mehr Flexibilität und Unabhängigkeit. mehr lesen  
Musikstreaming-Apps im App Store  Brüssel hat Apple mit einer Geldstrafe in Höhe von 1,8 Milliarden Euro belegt. Laut einer Untersuchung der EU-Kommission hat das US-Unternehmen seine dominante Stellung durch bestimmte Regeln im App Store missbraucht und Konkurrenten im Musik-Streaming-Geschäft behindert. Ein zentraler Punkt ist das allgemeine Verbot von Apple für Entwickler, in ihren Apps auf günstigere Kauf- oder Abonnementmöglichkeiten hinzuweisen. mehr lesen  
Um den Anforderungen der Wirtschaft Genüge zu tun  Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat im Jahr 2023 insgesamt 50 neue oder überarbeitete Berufe genehmigt und ... mehr lesen  
Für die Solarwirtschaft wurden die Berufe «Solarinstallateur/in EFZ», «Solarmonteur/in EBA» eingeführt.
Publinews In der sich ständig weiterentwickelnden Welt der Technik gewinnen Anwendungen oft schnell an Aufmerksamkeit, nur um später wieder von der Bildfläche zu verschwinden. Peppr, einst ein heisses Thema unter Technikbegeisterten, ist ein Beispiel für diesen Trend. Was zeichnete Peppr also aus, und welche Herausforderungen führten zu seinem Niedergang? mehr lesen  
Titel Forum Teaser
 
Stellenmarkt.ch
Der Remoteserver hat einen Fehler zurückgegeben: (500) Interner Serverfehler.
Source: http://www.news.ch/ajax/top5.aspx?ID=0&col=COL_3_1
Kreditrechner
Wunschkredit in CHF
wetter.ch
Heute Mi Do
Zürich 6°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Basel 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen wechselnd bewölkt, Regen
St. Gallen 4°C 9°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass starker Schneeregen
Bern 6°C 11°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wechselnd bewölkt, Regen starker Schneeregen
Luzern 7°C 12°C wechselnd bewölkt, Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig trüb und nass wechselnd bewölkt, Regen
Genf 9°C 13°C wolkig, aber kaum Regenleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig wolkig, aber kaum Regen wechselnd bewölkt, Regen
Lugano 12°C 18°C recht sonnigleicht bewölkt, ueberwiegend sonnig recht sonnig wolkig, aber kaum Regen
mehr Wetter von über 8 Millionen Orten