Aargauer Regierung

Grossunterkünfte für Asylsuchende im Aargau

publiziert: Freitag, 26. Okt 2012 / 11:50 Uhr
Aargauer Regierung will Grossunterkünfte für Asylsuchende
Aargauer Regierung will Grossunterkünfte für Asylsuchende

Aarau - Der Kanton Aargau will Asylsuchende im laufenden Verfahren oder Ausreisepflichtige künftig in Grossunterkünften für mindestens 100 Personen platzieren. Renitente Asylsuchende sollen in speziell kontrollierten Unterkünften untergebracht werden.

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Der Aargau wolle «ein neues Regime» durchsetzen und den von der Asyl- und Ausländergesetzgebung gebotenen Spielraum vollständig ausschöpfen, teilte der Regierungsrat am Freitag mit. Dabei könne es jedoch nicht um ein «Internierungslager» oder geschlossene Unterkünfte gehen.

Einschränkungen der Bewegungsfreiheit durch Rayonauflagen und strenge Hausordnungen seien in den speziellen Unterkünften für renitente Asylsuchende möglich. Bei Nichteinhalten der Regeln soll es zu Sanktionen kommen.

Eine Entschädigung der Standortgemeinden der Grossunterkünfte sei nicht vorgesehen, soll jedoch geprüft werden. Im Aargau sollen trotz der Grossunterkünfte keine Kapazitäten auf Vorrat geschaffen werden.

Die Zahl der Unterbringungsplätze soll jedoch so gross ein, dass Schwankungen, wie sie in den vergangenen zwei Jahren zu beobachten waren, aufgefangen werden können. Notunterkünfte will die Aargauer Regierung künftig vermeiden.

Weniger Betriebskosten

Die Unterbringung in «zweckmässig gebauten» Anlagen erlaube einen effizienteren und kostengünstigeren Betrieb als das bisherige Regime mit zahlreichen dezentralen und kleineren Unterkünften. Der Aargau will auch der Betreuung und Beschäftigung besser Rechnung tragen. Besonders die Situation von Familien und Kindern soll mit Schulangeboten verbessert werden.

In Gemeindeunterkünften sollen nur noch vorläufig aufgenommene Asylsuchende (Status F) oder anerkannte Flüchtlinge (B) untergebracht werden. Bei ihnen stehe die Integration im Vordergrund.

Hälfte der Asylsuchenden betroffen

Für die Grossunterkünfte seien noch keine Standorte vorgesehen, sagte Balz Bruder, Mediensprecher des Departements Gesundheit und Soziales (DGS), am Freitag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.

Derzeit befänden im Kanton Aargau insgesamt rund 2700 Asylsuchende. Davon würden rund 1500 in Grossunterkünften platziert, hielt Bruder fest. Dies sei jedoch nur eine Bestandesaufnahme. Die Zahl der Asylbewerber entwickle sich sehr dynamisch. Laut den Zahlen des Bundes bleibe der Migrationsdruck in den kommenden Jahren hoch.

Die Zahl der Asylsuchenden im laufenden Verfahren oder der Ausreisepflichtigen im Kanton Aargau werde auch davon beeinflusst, ob der Bund ein Zentrum auf Kantonsgebiet eröffne. Derzeit gebe es Gespräche um eine Truppenunterkunft der Armee in Bremgarten AG.

(alb/sda)

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Solche und andere Wörter hat man schon bei den "Flüchtlingen" aus Sri Lanka, dem Balkan oder dem Nahen Osten verwendet.
Ist aber damals schon mit der "Wiederausreise" nichts geworden, sind praktisch alle noch hier und haben bereits ihre Familien nachgezogen.
Und so läuft es auch weiterhin mit den ankommenden "Flüchtlingen".
Da braucht man sich gar nichts selber vorzumachen.
.
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