Grünes Licht für den Atomausstieg
Bern - Die Schweiz soll aus der Atomenergie aussteigen. Nach dem Bundesrat hat sich auch der Nationalrat dafür ausgesprochen. Er hiess drei entsprechende parlamentarische Vorstösse gut.
Für den Ausstieg sprachen sich neben SP und Grünen die CVP und die BDP aus, dagegen die SVP und die FDP. Die Vertreterinnen und Vertreter der FDP hatten allerdings beschlossen, sich bei den entscheidenden Abstimmungen der Stimme zu enthalten.
Neue AKW chancenlos
Den Abstimmungen ging eine engagierte Debatte mit bekannten Argumenten voraus: Die Befürworter der Atomkraft warnten vor Problemen mit der Stromversorgung und steigenden Strompreisen, die Gegner verwiesen auf die Risiken der Atomkraft und das wirtschaftliche Potenzial erneuerbarer Energien. Ein Novum gegenüber früheren Debatten war, dass sich die CVP und die BDP deutlich auf die Seite der Atomgegner schlug.
Als Verteidiger der Atomkraft traten die SVP und die FDP auf. «Wir können doch nicht für alle Zeiten sagen: diese Technologie ist bös», fand Filippo Leutenegger (FDP/ZH). Der Ausstieg sei unrealistisch und beruhe auf dem «Prinzip Hoffnung», kritisierte Hans Killer (SVP/AG). Energieministerin Doris Leuthard widersprach. Der Ausstieg sei technisch und wirtschaftlich machbar, versicherte sie. «Haben Sie den Mut, diesen Grundsatzentscheid zu fällen.»
Aus der Zeit der Schreibmaschine
Der Nationalrat folgte dem Aufruf: Er lehnte den Antrag der SVP ab, den Entscheid zu verschieben, und hiess drei Motionen für den mittelfristigen Ausstieg gut: mit 101 zu 54 Stimmen bei 36 Enthaltungen die Motion der CVP, mit 99 zu 54 Stimmen bei 37 Enthaltungen jene der BDP und mit 108 zu 76 Stimmen bei 9 Enthaltungen jene der Grünen.
Deutlich abgelehnt hat der Rat Vorstösse für einen vorzeitigen Ausstieg oder für eine Begrenzung der Betriebsdauer. Ursula Wyss (SP/BE) wies vergeblich darauf hin, dass die ältesten AKW aus der Zeit der Schreibmaschine und des Schwarz-Weiss-Fernsehens stammten.
(dyn/sda)
"Heute weiss ich, diese Energien zu kontrollieren ist beinahe unmöglich. Denn wenn sie ausbrechen und das können sie, ist alles am A."
Die Turbinen sind gewaltig, das ist klar. Immerhin müssen Sie einige Megawatt Energie wandeln. Das ist übrigens bei Gas- und Wassergrosskraftwerken nicht anders. Es spielt keinen Tango, ob diese Energie aus chemischer (bei Verbrennung von Kohle oder Gas), aus potentieller (bei Wasserkraft) oder aus Kernkraft stammt; das hat mit der Turbinenleistung nichts zu tun.
Energien können auch nicht ausbrechen und brauchen deshalb nicht "unter Kontrolle" gehalten zu werden, wie ein wilder Tiger, dessen Käfig nicht geöffnet werden darf.
Unter Kontrolle gehalten werden muss der Reaktorkern bzw. der Kettenfaktor. Bei Druckwasser-Reaktoren verheiraten sich hohe Leistung auf kleinem Raum mit dem Problem, dass der Wasserdruck enorm hoch ist. Immerhin wird dieses Wasser in flüssigem Zustand auf mehrere hundert Grad Celsius erwärmt. Es ist aber nicht nötig, Kernkraftwerke derart zu bauen, es gibt andere Techniken.
Bei Fukushima ist es zu einer Ueberhitzung der Reaktorkerne gekommen, aufgrund völligen Fehlens des Kühlwassers. Das ist etwa so, als würden Sie bei voll aufgedrehtem Herd einen Dampfkochtopf vollständig auskochen lassen. Sie bringen den Kochtopf leicht zur Rotglut (bitte nicht ausprobieren!!).
Ohne Kühlwasser erhitzen sich die Brennstäbe derart stark, dass es zu einem Schmelzen dieser Metalle kommt, mit gleichzeitig erhöhter Radioaktivität.
Trotzdem will ich gerne nochmals daran erinnern, dass Fukushima kein Reaktorunfall war, der durch die Risiken der Kernkraft ausgelöst wurde. Die Kraftwerke wurden durch eine 10m hohe Wasserwelle zerstört. Wissen Sie, wenn die Sintflut kommt, fallen auch die Mauern der Basler Chemiewerke.
Wieviele Tote haben Sie in Fukushima (durch den Reaktorgau getötete) gezählt? Ich keinen.
Mit wievielen tausend Toten müssten wir bei einem Staumauerbruch rechnen? Dort bleibt keine Zeit für eine Evakuation.
Ich wette immer noch, dass man in Fukushima beginnen wird, Menschen anzusiedeln, während die Schweizer noch immer darüber debattieren, wie der Atomausstieg umzusetzen sei. Wollen wir wetten?
Ich habe Verständnis für Atomkraft-Gegner. Es ist eine aus meiner Sicht falsche Haltung, aber es ist eine. Unbegreiflich für mich sind die politischen Mitte-Opportunisten. Dort stehen nämlich nicht Sorge um die Sicherheit oder ähnliche Bedenken im Vordergrund, sondern bisweilen seltsame Gedankengänge.
Gestern habe ich einen Nationalrat aus dem Entlebuch im Interview gesehen, der angab, seit Fukushima zum Atomkraft-Kritiker geworden zu sein. (Also Sorge um die Sicherheit als angebliches Motiv). Dann beschreibt er aber mit glänzenden Schweinsäuglein, dass er gar nicht anders könne, weil er den Schreinermeistern, die er vertritt, die vielen erhofften Aufträge nicht vorenthalten könne.
Das ist, was einem bei diesen Räten beelendet: ein wenig Sorge und dann braucht nur einer mit dem Hunderternötli zu winken und schon sind die Lappis gekauft. Eine derartig grosse Portion Naivität hätte ich früher keinem Erwachsenen zugetraut. Unterdessen hat sich die Dummheit offenbar wie eine Seuche über dieses Land gelegt und den Verstand der Menschen vergiftet. Leider hat die Evolution vergessen, für Dummheit einen Schmerz einzubauen. Darum wird der Sozialdarwinismus das letzte Wort haben und die Dummen Völker einfach aus den Geschichtsbüchern verschwinden lassen.
Sooo kompetent waren die im AKW Gösgen also nicht. Und ich war nur Schüler, kein Wissenschaftler. Aber es war spannend, ich schliesse mich da wirklich Ihrer Empfehlung an. Besucht ein AKW. Das sollte jeder Stromverbraucher mal machen.
Wissen Sie eigentlich, sie alles besser Wissender, wieviel Milliarden über Jahrzehnde in den Kohleabbau investiert wurde? Wieviele Milliarden in die Entwicklung der Kernkaft gesteckt wurden. Ihnen würden die Augen überlaufen, Kleinschaf, wenn Sie das mal nachrechnen würden!
Christoph Blocher über das Leben im Mittelstand
Bill Gates über Apple
usw.
Nun, ehrlich gesagt, hätte ich mir wenn schon, Etschmeyer gwünscht als Live Kommentator.
Aber eben. Wenigstens war es einmal nicht Beni Turnherr, der einem das Fussballspiel versaut....äh...Parlamentdiskussion ver...ähh.....was wollte ich sagen??
Noch ein Vorschlag:
Als nächstes könnte ein Vertreter der Zigarettenindustrie eine Gesundheitsdebatte kommentieren und Marcel Ospel vielleicht eine Steuerdebatte.
Wäre etwa gleich ausgeglichen und sinnvoll.
Nun istdas Parlament tatsächlich mal nicht den üblichen rechtsbürgerlichen Sprüchen gefolgt, sondern hat was anderes entschieden.
So ein Pech aber auch für SVP und Economiesuisse. Die werden jetzt sicher überlegen ob sie weiterhin für die direkte und Demokratie überhaupt sein sollen :)
Ein durchschnittlicher 4-Personen-Haushalt verbrauche jährlich für etwa 540 Franken Strom....
(Ich habe früher mit einem 1-Personen-Haushalt schon deutlich mehr bezahlt, ohne wirklich grosse Verbraucher zu haben, aber reiten wir nicht auf Details herum)
Die zu erwartende Preiserhöhung sei etwa im Bereich dessen anzusiedeln, was die Krankenkasse in 2 Wochen koste..
Frau Bundesrätin. Wenn ich morgens aufstehe, esse ich mein Frühstück. Das Brot dafür ist mit Strom hergestellt worden. Danach wasche ich mich mit Wasser, das eine elektrisch betriebene Pumpe liefert. Ich benutze eine Zahnbürste und Zahnpasta, die bei ihrer Herstellung Strom benötigten. Ich fahre mit der Bahn zur Uni; auch diese braucht Strom. ..... Bis ich abends zu Hause wieder ins Bett komme, habe ich den ganzen Tag mit Produkten und Maschinen zu tun, die alle Strom verbrauchen.
Die Verteuerung von Strom (um den Faktor 3 mindestens) verteuert eben nicht nur den Strom, der zu Hause aus meiner Steckdose kommt, sondern DAS GANZE LEBEN. Selbst bei konservativster Rechnung ergeben sich also Verteuerungswerte, die WEIT UEBER Ihren Prognosen liegen.
Dafür braucht man übrigens kein Studium der Oekonomie hinter sich gebracht zu haben, darauf könnte jeder Trottel kommen.
Ich stelle also fest, dass der Bundesrat die simpelsten Zusammenhänge der Beschlüsse, die er fällt, nicht überblicken kann und das macht mir gelinde gesagt grosse Sorgen.
Da fällt die Bildungslücke des Herrn Bastien Girod unter "ferner liefen", der zwar viel über den Atomausstieg redet, aber dann von einer "Uranfusion" spricht, die nicht sicher zu kriegen sei. Mir ist keine Uranfusion bekannt und damit diesem Herrn die Lichter auch noch aufgehen, rate ich ihm - wie übrigens Ihnen allen auch - einmal ein Schweizer Kernkraftwerk zu besuchen. Dort wird Ihnen geholfen, Herr Girod. Damit Sie dem Anspruch eines Wissenschaftlers wieder gerecht werden können.
Habe fertig.
- melabela aus littau 1
es geht nicht nur um homosexuelle ich bin eine frau und verheiratet mit einem mann. leider betrifft es ... So, 14.08.16 13:18 - Pacino aus Brittnau 731
Kirchliche Kreise . . . . . . hatten schon immer ein "spezielles" Verhältnis zu ... Do, 09.06.16 08:07 - Kassandra aus Frauenfeld 1781
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